Das EU-Parlament hat dem Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) recht gegeben, dass Europa nach dem Milchquotenende 2015 ein System mit angebots- und nachfrageabhängigen Marktmaßnahmen sowie angemessene Direktzahlungen benötigt. Extreme Preisschwankungen gelte es zu verhindern.
Wie der DBV mitteilt, bleibe die Milchwirtschaft für den Ausschuss von strategischer Bedeutung. Sie gehöre zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Tätigkeiten in der EU, schließlich sei die Gemeinschaft weltweit größter Milchproduzent, gefolgt von Indien und USA. Die EU dürfe sich in der Milchversorgung niemals von Drittstaaten abhängig machen.
Deutliche Kritik äußerte der EWSA an der Quotenanhebung unabhängig von der Höhe der Nachfrage. Dies sei mit der Idee des Europäischen Agrarmodells \- im Gegensatz etwa zu den USA und Neuseeland \- nicht zu vereinbaren. In der Plenarsitzung betonte als EWSA-Mitglied der Stellvertretende Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Adalbert Kienle, dass er sich eine aktive Gemeinsame Agrarpolitik wünsche, um die Wettbewerbsfähigkeit des Milchsektors zu verbessern. Um einen Absturz der Milchpreise wie im Vorjahr zu verhindern, müsse die EU-Agrarpolitik neue Sicherheitsnetze schaffen. Genauso brauche es eine aktive Gemeinsame Agrarpolitik, um einen Ausgleich für die hohen Standards und die weiteren gesellschaftlichen Leistungen der Milchbauern zu honorieren. Allerdings hätte er sich, so Kienle, im EWSA eine vertiefte Auseinandersetzung mit den von der hochrangigen Expertengruppe "Milch" derzeit behandelten Themen gewünscht, voran der Schaffung moderner Sicherheitsnetze und der Stärkung der Milcherzeuger in der Lebensmittelkette.
vgl.: Brüssel will Milchmarkt nicht stützen (22.2.2010)