Die Bewältigung aktueller Herausforderungen in und mit der Landwirtschaft kann nur gelingen, wenn der Berufsstand ausreichend eingebunden wird. Darauf hat der Präsident des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt, Olaf Feuerborn, mit Blick auf den Schulterschluss zwischen Bundesumwelt- und Bundeslandwirtschaftsministerium hingewiesen.
Man dürfe nicht nur auf der Ministerebene miteinander reden, sondern müsse auch mit der Landwirtschaft ins Gespräch kommen, erklärte Feuerborn bei der Jahresauftakt-Pressekonferenz seines Verbandes. Entscheidend sei, den Berufstand mitzunehmen. „Wir können nicht politische Ziele in die Welt setzen oder uns Betriebsstrukturen wünschen, sie dann aber auf politischer Seite nicht durchfinanzieren“, mahnte der Verbandspräsident.
Ein „großes Thema“ wird nach seiner Einschätzung in diesem Jahr der Umbau der Tierhaltung werden. Hier dürfe die Wirtschaftlichkeit der Betriebe nicht aus den Augen verlorengehen, gebraucht werde aber vor allem Planungssicherheit. Ein „großes Problem“ für die Landwirte in Sachsen-Anhalt war nach Angaben des ersten Vizepräsidenten des Landesbauernverbandes, Sven Borchert, die Ausweisung der Roten Gebiete. Die Betriebe hätten große Schwierigkeiten, gute Qualitäten zu produzieren und Erträge zu sichern.
Von der Landesregierung forderte Borchert, für Betriebe, die für die vergangenen Jahren gute und sehr gute Nährstoffbilanzen nachweisen könnten, Ausnahmen von den verschärften Düngevorgaben zu schaffen. Zudem drängt der Landesbauernverband darauf, die Auswirkungen der neuen Vorgaben eng zu überwachen. „Es nützt nichts, wenn wir jetzt zehn Jahre weniger Dünger streuen und in zehn Jahren feststellen, die Maßnahme war nicht die richtige“, so der Verbandsvize. Nach seiner Einschätzung ist das Messnetz keine geeignete Grundlage für eine Düngeverordnung. Der Verband habe ein Gutachten in Auftrag gegeben, dass die Eignung der Messstellen beleuchten werde. Laut Borchert sollen die Ergebnisse „in den nächsten Tagen“ vorliegen.
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