Seit Mittwoch protestieren französische Landwirte gegen politische Vorgaben. Der französische Bauernverband FNSEA hat zwischen dem 08. und dem 20. Februar zu landesweiten Demonstrationen aufgerufen.
Immer mehr "regulatorische Zwänge"
„Landwirte sehen sich mit regulatorischen Zwängen aller Art konfrontiert, die innovative Projekte behindern. Sie sehen sich jetzt angesichts von Gesundheitsbedrohungen für Nutzpflanzen oder angesichts von Raubtieren in einer Sackgasse“, heißt es im Demonstrationsaufruf der FNSEA.
Laut dem Bauernverband brachte die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes, die Ausnahmeregelung für den Einsatz von Neonikotinoiden rückgängig zu machen, das Fass zum Überlaufen.
Den Auftakt Ihrer Demonstrationen machten die französischen Bauern am Mittwoch in Paris. Laut FNSEA kamen rund 4000 Landwirte mit rund 600 Schleppern nach Paris.
Demos in Polen
Auch in Polen gingen Landwirte in den vergangenen Woche immer wieder auf die Straße. Der Grund: Stark gestiegene Importe aus der Ukraine drückten die Preise für die heimischen Bauern auf den lokalen Märkten.
Zwar hat der EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski Hilfen in Aussicht gestellt. Ein konkreter Plan liegt jedoch noch nicht vor. Klar ist nur: Die EU-Kommission plant nicht die umfangreiche Zollbefreiung für Ukraine-Importe kurzfristig zu beenden.
Am 02. Februar protestierten polnische Landwirte in direkter Nähe zur ukrainischen Grenze – dort, wo die Getreidezüge aus der Ukraine ankommen. Die polnische Bauernorganisation Agro Unia fordert Exportförderung für polnische Agrargüter, Interventionskäufe der polnischen Regierung und eine vollständiges Aussetzen der EU-Nachhaltigkeitsstrategie Green Deal.
Bauern in Litauern vernichten Milch
In Litauen drücken niedrige Milchpreise auf die Gemüter der Bauern. Die Vereinigung der litauischen Milcherzeuger (LPGA) veröffentlichte Videos, die zeigen wie Landwirte mit Güllefässern Milch auf ihren Feldern entsorgen.
Laut LPGA liegt der litauische Erzeugerpreis für Milch zu 3,4% Fett und 3,0% Protein bei 20 - 25 Cent/ kg betragen. Für Milch mit 4,4 % Fett und 3,5 % Protein soll er zwischen 30 - 32 Cent/kg liegen.