Der französische Landwirtschaftsminister Julien Denormandie stellt das „Carbon Farming“ ins Zentrum seines 6-monatigen Vorsitzes des EU-Agrarministerrates. Das hat er am Dienstag beim informellen Treffen mit seinen EU-Amtskollegen in Straßburg klargemacht. Am Vortag besichtigten die Ministerinnen und Minister französische Vorzeigeprojekte in Sachen Klima-Landwirtschaft.
Für Denormandie sei klar, dass die Landwirtschaft eine wichtige Rolle beim Klimaschutz spiele. Die Potentiale, die der Sektor als Kohlenstoffsenke biete, müssten genutzt werden, so der Franzose. „Wir müssen jedoch gleichzeitig sicherstellen, dass die Landwirtschaft ihre primäre Rolle zu Lebensmittelversorgung der Bevölkerung gerecht wird“, plädierte Denormandie für eine Balance zwischen Klimaschutz und Versorgungssicherheit.
EU-Kommission und Mitgliedstaaten ziehen an einem Strang
Der deutsche Agrarminister, Cem Özdemir, bevorzugt genau wie sein französischer Kollege eine europäische Herangehensweise an das "Carbon Farming". "Wenn es eine Möglichkeit gibt, europäisch vorzugehen, haben alle was davon", sagte Özdemir vor dem Agrarministertreffen.
Unter den Ministern herrsche Einigkeit, dass man den Landwirten mit rechtssicheren Kohlenstoffzertifikaten eine neue Einkommensquelle erschließen könne, so Denormandie im Anschluss an das Treffen. Das begrüßte der EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski. Er sieht das als Rückenwind für die Initiative zu „nachhaltigen Kohlenstoffkreisläufen" der EU-Kommission. Die Behörde möchte damit einen Rechtsrahmen für Emissionszertifikate schaffen.
In Straßburg nimmt @cem_oezdemir am Informellen Treffen der Agrarminister*innen auf Einladung seines Amtskollegen @J_Denormandie teil. Sie sprechen u.a. über das Potenzial von und offene Fragen beim #CarbonFarming für #Klimaschutz. pic.twitter.com/I1ymMysKl9
— BMEL (@bmel) February 8, 2022