Die Versorgung mit Eiweißfuttermitteln und die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten deutschen Veredlung sind in Gefahr, wenn an der Null-Toleranz für in der EU noch nicht zugelassener GVO-Sorten festgehalten wird, erklärte der Verband am Dienstag. Die EU müsse daher geringe Anteile noch nicht zugelassener GVO tolerieren. Außerdem sei ein schnelleres Zulassungsverfahren notwendig, ohne die inhaltlichen Anforderungen an die Zulassung in Frage zu stellen. Bereits im letzten Jahr hätten die Veredelungsbetriebe beim Mais- und Maiskleberimport durch die Null-Toleranz Kostennachteile in Milliardenhöhe hinnehmen müssen. Die EU-Kommission rechne bereits mit einem Rückgang der Schweine- und Geflügelbestände von bis zu 35 bzw. 44 %. Wie der Verband weiter mitteilt, sind in diesem Jahr in den USA 50 000 ha Sojabohnen im Anbau, die keine europäische Einfuhrzulassung haben. Es sei zu befürchten, dass ab dem nächsten Jahr diese neuen Sorten auch in Brasilien und Argentinien angebaut werden. Aufgrund unvermeidbarer Verschleppungen bei der Ernte, beim Transport und bei der Lagerung, können geringste Restspuren dieser Sorten beim Futtermittelimport nicht ausgeschlossen werden. Daher fallen nach Einschätzung des Bauernverbandes künftig ganze Lieferregionen für die EU aus und treiben das hohe Futtermittelpreisniveau weiter nach oben.

vgl.: Agrarminister besorgt: Verfügbarkeit von importierten Eiweißfuttermitteln in Gefahr (14.4.08)