Mehr als jeder dritte befragte Betriebsleiter schätzt danach, dass es zukünftig schwieriger werden wird, Saisonarbeitskräfte zu finden. Um die Situation zu entspannen und wieder mehr Saisonarbeitskräfte aus Osteuropa anzuwerben, müsste sich vor allem auf politischer Ebene etwas ändern, meint Burkhard Kleffmann, der damit die Forderung nach einer Freizügigkeit für Arbeitnehmer aus den EU-Staaten Mittel- und Osteuropas wiederholt. Die Arbeitnehmerfreizügigkeit für Osteuropäer gelte bereits in England, Irland, den Niederlanden und Belgien. Hier könnten diese Arbeitskräfte unbefristet und auch in anderen Branchen arbeiten, in denen mehr verdient wird als in der Landwirtschaft. Aber auch im Agrarbereich verdienen Arbeitskräfte in den europäischen Nachbarstaaten teilweise mehr als in Deutschland. Hierzulande liegt der Lohn zwischen 4,50 Euro und 7 Euro brutto pro Stunde \- abzüglich der Pauschalen für Wohnen und Essen. Im europäischen Vergleich ist dies Platz vier. Aber nicht nur Saisonarbeitskräfte werden dringend benötigt. Laut der Umfrage fehlen in 38 % der Betriebe generell und langfristig Facharbeitskräfte. Eine Entspannung der Lage ist derzeit nicht in Sicht: Während die Absolventenzahlen im Ausbildungsberuf Landwirt in den letzten Jahren stark zurückgegangen sind, stiegen die der agrarwissenschaftlichen Studiengänge. Jedoch sind letztere meist nicht an einer Hofübernahme interessiert, sondern gehen eher in die Agrarindustrie, die Lebensmittel- und Getränkeindustrie oder in die Forschung.
vgl. Bisher 133 000 ausländische Saisonarbeiter zugelassen (13.5.08)