Ein Landwirt aus Halver im Märkischen Kreis soll über mehrere Jahre Gülle, Gärreste und weitere Substanzen von anderen Landwirten übernommen und diese nicht ordnungsgemäß entsorgt oder deren Verbleib verschleiert haben. Das werfen ihm das Landeskriminalamt (LKA) und die Staatsanwaltschaft Hagen vor. Sie ermitteln gegen 22 weitere Beschuldigte, weil sie dabei geholfen haben sollen. Die Ermittlungen sind durch Hinweise der Landwirtschaftskammer ins Rollen gekommen. Inzwischen soll es Indizien auf weitere Straftaten wie Betrug geben.
Der beschuldigte Landwirt war bereits 2015 in die Schlagzeilen geraten. Aus einem seiner Güllebehälter waren 1,7 Mio. l Gülle in die Neye-Talsperre geflossen. 2017 sprach ihn das Landgericht Hagen von dem Vorwurf vorsätzlicher Gewässerverunreinigung frei. Trotz mehrfacher Versuche war der beschuldigte Landwirt für das Wochenblatt für eine Stellungnahme zu den aktuellen Vorwürfen nicht erreichbar.
WLV-Präsident Hubertus Beringmeier unterstützt die Untersuchungen der Behörden, damit der Verdacht schnell und restlos aufgeklärt wird: „Sollten strafbare Handlungen nachgewiesen werden, so sind diese ohne falsche Nachsicht konsequent strafrechtlich zu ahnden. Dies erfordert der Respekt vor unserem Rechtsstaat und auch vor der Arbeit der großen Mehrheit unserer Betriebe, die sich nachweislich an Recht und Gesetz halten.“