In Thüringen hat der Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei, Prof. Benjamin-Immanuel Hoff, jetzt auch das Landwirtschaftsressort von Birgit Keller übernommen.
Keller wurde Ende November in Erfurt zur Landtagspräsidentin gewählt. Zuvor hatte sie ihre Entlassungsurkunde als Agrarministerin erhalten, während ihre Kabinettskollegen geschäftsführend auf unbestimmte Zeit im jeweiligen Amt verbleiben. Bei der Landtagswahl hatte die Linken-Politikerin das Direktmandat im Landkreis Nordhausen errungen. Vor ihrem Eintritt in das Landeskabinett im Jahr 2014 war sie dort Landrätin gewesen.
Der 43-jährige Hoff, studierter Sozialwissenschaftler, begann seine politische Laufbahn im Berliner Abgeordnetenhaus, dem er von 1995 bis 2006 angehörte. Im Jahr 2006 schloss er an der Humboldt-Universität zu Berlin die Promotion ab. Anschließend fungierte Hoff bis 2011 im Senat von Berlin als Staatssekretär für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz. Seit Dezember 2014 gehört Hoff der Erfurter Landesregierung als Chef der Staatskanzlei an.
Ihm steht im Agrarressort Staatssekretär Dr. Klaus Sühl zur Seite. Der Landtag beschloss zudem gegen die Stimmen der AfD eine Aufstockung des Landtagspräsidiums von drei auf sechs Mitglieder, um alle Fraktionen zu berücksichtigen. Die AfD-Kandidatin erhielt allerdings nicht die erforderliche Zustimmung. Das Wahlergebnis vom 27. Oktober macht eine Regierungsbildung schwierig. Der bisherigen rot-rot-grünen Koalition fehlen mit 42 Mandaten vier zur Mehrheit.