Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter fordert, EU-Agrarsubventionen an Mindeststandards für Arbeitskräfte zu koppeln. „Es muss gelten: kein EU-Geld für Betriebe, die gegen Arbeitsrechte verstoßen“, sagte Hofreiter der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er hatte sich diese Woche in Südspanien über den Gemüseanbau informiert. Die Bundesregierung müsse sich dafür einsetzen, dass die Einhaltung von Mindeststandards überprüft werde, sagte er.
Discounter müssten verpflichtend ihrer Verantwortung für Lieferketten nachkommen. „Das Ziel muss sein: Jede Tomate, die bei Lidl, Rewe, Aldi & Co über das Kassenband geht, muss aus fairen Arbeitsbedingungen stammen“, so Hofreiter weiter.
Die Arbeiter hätten ihm erzählt, unter welchen Bedingungen sie lebten, berichtete der Fraktionschef der dpa. „Sie wohnen teilweise in Slums, erhalten Lohn von unter 5€ pro Stunde, Abzüge für Arbeitskleidung wie Handschuhe, Überstunden, zwei Minuten Zeit für Toilettenpausen, falsche Arbeitsverträge, wer seine Rechte einfordert, kriegt Kündigungsdrohungen und wird freigestellt“, so Hofreiter weiter. Verbraucher wollten keine Tomaten auf dem Teller, die aus solchen Bedingungen stammten.