Für EU-Agrarkommissar Phil Hogan ist der Generationswechsel in der EU‑Landwirtschaft nach wie vor ein wichtiges Anliegen. Deshalb müsse die Mittelausstattung für den Berufsnachwuchs künftig höher ausfallen, forderte der Ire in Brüssel vor Vertretern des Europäischen Rats der Junglandwirte (CEJA).
Nach Hogans Ansicht sollten im Rahmen der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2020 mindestens 2 % des nationalen Finanzrahmens für die Förderung junger Menschen in der Landwirtschaft verwendet werden; bislang seien es lediglich 0,8 %. Dieser Betrag müsse entweder in Form einer Aufstockung der Einkommensbeihilfe in der Ersten Säule oder als Pauschalbetrag über Zuschüsse in der Zweiten Säule bereitgestellt werden. Durch diese wichtige Neuerung würde man die „Feuerkraft“ mehr als verdoppeln.
Als weitere notwendige Maßnahme nannte der Agrarkommissar die Erhöhung des einmaligen Beihilfebeitrags für die Niederlassung von Junglandwirten auf 100.000 Euro. Über die Direktzahlungen hinaus hätten die Mitgliedstaaten zudem die Möglichkeit, verschiedene Formen der Zusammenarbeit zwischen den Landwirten zu unterstützen. Dies könne beispielsweise „landwirtschaftliche Partnerschaften zwischen verschiedenen Generationen“ umfassen.
Denkbar sei, dass ältere Landwirte, die ihren Betrieb dauerhaft aufgeben wollten, im Gegenzug für die Betriebsübergabe an die jüngere Generationen Pauschalbeträge erhielten. Auch eine bessere Vermittlung für den Erwerb von Grundstücken könne eine wichtige Hilfe sein.