Den flächendeckenden Einstieg von Amazon auf dem Lebensmittelmarkt würde der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, begrüßen. Er sieht darin eine Möglichkeit dem konzentrierten Lebensmitteleinzelhandel mehr Wettbewerb einzuhauchen. Tengelmann und Edeka klagen indes gegen das Kartellamt.
Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, hat erneut den Mangel an Wettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) thematisiert. Der Mundt beklagte im Tagesspiegel, dass der Lebensmittelmarkt nach dem Wegfall von Kaiser’s Tengelmann noch konzentrierter geworden sei. Sollte Amazon seinen Lebensmittellieferdienst tatsächlich bundesweit ausbauen, würde Mundt das begrüßen. „Bei einem Markt, den vier große Anbieter unter sich aufteilen, ist jeder neue Wettbewerber willkommen“, sagte der Kartellamtspräsident der Zeitung.
Derweil rechnet das Bundeskartellamt mit Schadensersatzforderungen von Tengelmann und Edeka, weil die Wettbewerbsbehörde die geplante Übernahme ursprünglich verboten hatte. „Edeka und Tengelmann klagen nach wie vor gegen unsere Untersagungsverfügung“, sagte Mundt dem Tagesspiegel. Als Grund werden auch mögliche Amtshaftungsforderungen angeführt. Das sei kein Einzelfall, so Mundt. Die Übernahme von Kaiser’s Tengelmann könnte für das Bundeskartellamt insofern auch noch ein teures Nachspiel haben.