Der Agrarausschuss des Bundestages lehnt die von den Linken und Grünen geforderte gekoppelte Weideprämie für Schaf- und Ziegenhalter ab. Der Föderverein der Deutschen Schafhaltung e.V. sieht die neue Agrarreform bis 2020 und der damit verbundene Wegfall der Mutterschafprämie für Schafhalter als „katastrophal“ an. Der Verein fühlt sich durch den Bundestag für ihre Leistungen für die Landschaftspflege, die biologische Vielfalt und den Klimaschutz, nicht anerkannt.
Die Umstellung von Tier- auf Flächenprämien benachteilige die deutschen Schäfer deutlich: Bürokratische Auflagen, die die Erzeugungskosten für die Schafhalter in die Höhe treiben, die Einführung der verpflichtenden elektronischen Einzeltierkennzeichung mit umfangreichen Dokumentationsauflagen sowie die neue Beitragsgestaltung der Sozialversicherung.
Strukturwandel schreitet voran
Jeder fünfte Schäfer hat seit 2005 aufgeben. In Deutschland gebe es in keinem anderem landwirtschaftlichen Bereich einen Selbstversorgungsgrad von nur 45%.
Schafhalter können sich keine Schutzmaßnahmen vor dem Wolf leisten. „Wenn Politik hier nicht etwas unternimmt, werden keine Schafherden mehr in der Landschaft gefunden“, so der Förderverein.
Die Weidetierhaltung sei die ökologisch fortschrittlichste Tierhaltung
„Wir wollen die Weidetierhaltung in vollem Umfang, ohne Abstriche, erhalten, weil sie gut ist für gesunde Tiere und gut ist für die Landschaftspflege. Denken wir auch an die vielen alten Rassen, die oft nur in kleinen Herden gehalten werden. Sie sind ein wertvoller Beitrag zur Artenvielfalt“, erklärt der Verein Deutscher Schafhaltung weiter.
Betriebe mit Weidetierhaltung würden besonders hochwertige Lebensmittel erzeugen und sorgen für ein „reiches“ Landschaftsbild. Extensive Weiden gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Europas.