Bei der heutigen Fachtagung „Risikomanagement für die Landwirtschaft“ in Apolda sagte Thüringens Agrarministerin Birgit Keller: „Statt teurer ad-hoc-Hilfen brauchen wir günstigere und effektivere Möglichkeiten einer staatlichen Unterstützung für Agrarbetriebe." Deshalb setze sie sich für ein staatlich gefördertes Risikomanagement bei Agrarbetrieben ein. Ein geringerer Steuersatz für Agrarversicherungen, die Förderung von Mehrgefahrenversicherungen und eine steuerliche Risikorücklage seien geeignete Mittel die Landwirte nachhaltig vor klimabedingten Risiken abzusichern.“
Entscheidung bei Agrarministerkonferenz?
Thüringen hat gemeinsam mit den Ländern Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern und Saarland einen entsprechenden Beschlussvorschlag eingebracht. „Ich bin zuversichtlich, dass die Agrarministerkonferenz in der kommenden Woche in Mainz einen Beschluss fassen wird, der diesen Forderungen entspricht.", so Keller. Die Folgen des Klimawandels auf die Landwirtschaft habe beim Berufsstand, beim Bund und den Ländern die Einsicht gebracht, dass ein staatlich gefördertes Risikomanagement dringend notwendig sei. In Deutschland werden die Instrumente des Risikomanagements nicht gefördert, obwohl der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) diese Förderung ermöglicht.
Keller betonte, dass insgesamt 18 EU-Mitgliedsstaaten das landwirtschaftliche Risikomanagements fördern und sich dadurch Nachteile für die heimischen Agrarbetriebe ergeben: „Viele europäische Staaten und die USA fördern das Risikomanagement in der Landwirtschaft. Diesen Wettbewerbsnachteil unserer Bauern müssen wir aufheben und sie beim Risikomanagement unterstützen.“