Die EU will bis 2050 klimaneutral werden und die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzen. Das sieht ein Gesetzespaket vor, das die Kommission im Juli vorstellen will. Kommissions-Vizepräsident Frans Timmermans hat bereits angekündigt, auch die Landwirtschaft zur Verantwortung zu ziehen.
Das bereitet Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) Kopfschmerzen: Gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe warnte sie davor, die Bauern beim Klimaschutz zu überfordern. "Vieles geht nicht über Nacht. Humusaufbau in Böden etwa - um mehr CO2 zu speichern - braucht fünf bis zehn Jahre, eher mehr", erklärte sie. "Solche biologischen Prozesse gehen nicht schneller, weil wir ein Gesetz verabschieden."
Die CDU-Ministerin stellte nochmals klar, dass die Kernaufgabe der Landwirtschaft die Ernährungssicherung bleibe. Die Produktion von Nahrung sei nicht ganz ohne Emissionen machbar; eine Reduktion sei allerdings möglich. Bei der Klimapolitik müsse es in diesem Bereich deshalb "um Augenmaß und Machbarkeit" gehen. In diesem Zusammenhang erinnerte sie Timmermans daran, dass der Agrarsektor in Deutschland seine Ziele bei der CO2-Reduktion im vergangenen Jahr "sogar übererfüllt" habe. Im Vergleich zu 1990 seien die Treibhausgasemissionen um rund 24 % gesunken.