Für eine flächendeckende digitale Grundversorgung hat sich Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner ausgesprochen. Sie strebe eine Versorgung von 100 % der Fläche an.
„Der Landwirt, der jetzt in einen neuen Traktor, der Forstwirt, der jetzt in einen neuen Harvester investiert, braucht jetzt Mobilfunk und nicht erst 2024.“ Die neuen Maschinen mit ihren Spurführungssystemen und digitalen Ackerkarten benötigten alle Mobilfunkanschluss. Viele Formen der Ressourcenschonung und Einsparung seien schon heute ohne digitale Technik nicht mehr denkbar. „Deswegen brauchen wir heute 4G und perspektivisch auf 5G an jeder Milchkanne und in jeder Ackerfurche“, erklärte Klöckner.
Daseinsvorsorge überfordert den Markt
Für DLT-Präsident Reinhard Sager ist eine zukunftsfähige Infrastruktur zentraler Bestandteil gleichwertiger Lebensverhältnisse auf dem Land.
„Wir brauchen eine belastbare Zusage des Bundes, dass der flächendeckende Ausbau von Glasfaser und Mobilfunk bis spätestens 2025 umgesetzt wird“, forderte Sager. Der Staat habe sich in vielen Bereichen der Daseinsvorsorge aus der Leistungserbringung zurückgezogen und auf eine bloße Gewährleistungsfunktion beschränkt. „Das war nicht richtig“, betonte der DLT-Präsident.
Mit dem Anspruch einer flächendeckenden Versorgung sei der Markt in weiten Teilen überfordert. Schnellstmöglich müssten die grauen Flecken mit Glasfaser versorgt werden. Die Bundesförderung müsse dabei mindestens mit der im Koalitionsvertrag genannten Summe von 12 Mrd Euro ausgestattet werden. Dafür seien über die 5G-Auktionserlöse hinaus zusätzliche Bundesmittel notwendig.