Die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner kritisiert, wie „über den Ackerbau, die Tierhaltung, über Verbraucherfragen in unserer Gesellschaft häufig holzschnitzartig und emotional diskutiert wird“. Bereits Kinder sollten „altersgerecht aufbereitete und ausgewogene Informationen erhalten, um sich ein realistisches Bild von der Landwirtschaft anzueignen“, fordert die Politikerin. Die Arbeit der Bauern müsse mehr Wertschätzung erfahren. Manche Schulbücher würden dazu nicht beitragen, sondern „allzu oft ein romantisches, tendenziöses Bild“ der Landwirtschaft zeichnen. Das würde zum Mobbing von Bauernkindern führen und Landwirte sowie deren Arbeit diskreditieren – „gerade, wenn sie nicht zu den Ökobetrieben gehören“, so Klöckner. Sie verwies auf den Agrargipfel mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, bei dem auch dieser Sachverhalt diskutiert worden war.
Klöckner appeliert an Kulturminister
In einem Rundschreiben an alle Kultusministerien der Bundesländer hat sich Klöckner für eine realistische und neutrale Darstellung der Landwirtschaft in Schulbüchern eingesetzt. Damit stellt sich die Ministerin an die Seite des gemeinnützigen Vereins i.m.a – information.medien.agrar e.V., der diese Forderung bereits seit vielen Jahren aufstellt und immer wieder durch repräsentative Umfragen unter der bundesdeutschen Bevölkerung unterstreicht. „Wir danken der Ministerin, dass sie sich unsere Forderungen nach einer objektiven und realistischen Darstellung der Landwirtschaft zu eigen macht und jetzt die Kultusminister der Länder auffordert, in diesem Sinne aktiv zu werden“, kommentiert i.m.a-Geschäftsführer Patrik Simon das Rundschreiben der Politikerin.
Ministerin Klöckner appelliert an die Kulturminister, „sich dieser Thematik anzunehmen“ und sich gemeinsam mit den für die Landwirtschaft zuständigen Ministerien der Länder für eine realistische und nicht einseitig urteilende Abbildung der Landwirtschaft in Schulbüchern zu engagieren.