Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat erneut für einen Neuanfang in der Zusammenarbeit der Vertreter von Agrarwirtschaft und Umweltschützern geworben. Man müsse wegkommen von den „immer gleichen Reflexen“ in der Beurteilung umweltpolitischer Fragestellungen, sagte die Ministerin beim Parlamentarischen Abend des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in Berlin.
Klöckner hielt der Agrarseite vor, die Verantwortung für Umweltprobleme immer erst einmal zu leugnen, umgekehrt sei für Umweltverbände die Landwirtschaft stets der Hauptverursacher, wenn Umweltprobleme auftauchten. „Wir brauchen Ehrlichkeit in der Diskussion“, forderte die CDU-Politikerin. Voraussetzung dafür sei, dass die Auseinandersetzung auf wissenschaftlicher Grundlage erfolge und nicht von Stimmungen geleitet werde.
Ausdrücklich betonte Klöckner die wichtige Rolle der Nichtregierungsorganisationen in den gesellschaftlichen Diskussionen, beklagte aber deren häufig zu beobachtende Intoleranz und fehlende Kompromissbereitschaft, wie dies zuletzt in der Glyphosat-Debatte deutlich geworden sei.
Dem Bauernverband bot die Ministerin ihre Zusammenarbeit an. Dies bedeute aber nicht, dass sie in allen Fragen dessen Positionen übernehmen werde. „Ich habe auch meine Vorstellungen“, stellte Klöckner klar. Wichtig sei, dass Entscheidungen, die nach sachlicher Abwägung und eingehender Beratung getroffen würden, von der Landwirtschaft auch mitgetragen würden.