Auch am Mittwoch waren die Bauernproteste wieder Thema in der Talkshow Markus Lanz. Zu Gast waren SPD-Politiker Ralf Stegner, Journalistin Dorothea Siems, Bahnexperte Christian Böttger und Landwirt Christian Lohmeyer.
Lohmeyer machte deutlich, weshalb die Gründe für die aktuellen Proteste nicht alleine die Entscheidungen zu Agrardiesel und KfZ-Steuer sind. „Egal wie viel wir akzeptieren, es hört einfach nicht auf. Es kommen immer wieder Dinge, die wir mit unserem Wissen nicht vereinbaren können.“
Zum Thema Subventionen stellte er klar, dass diese dafür gezahlt werden, um Lebensmittel günstig anbieten zu können und deshalb sinnvoll seien. Auf der anderen Seite betonte er: „Als Landwirt sage ich: Weg mit den Subventionen! Aber dann brauchen wir wieder ein Außenschutz, sodass wir unsere Produkte vernünftig verkaufen können!“
Bauern müssen Untätigkeit der Politik ausbaden
Ein Beispiel für Regelungen, die „an Absurdität nicht mehr zu überbieten“ seien, sind laut Christian Lohmeyer auch Regelungen der roten Gebiete. Dies sei ein Beispiel, wo Landwirte die Untätigkeit der Politik ausbaden müssten: Deutschland habe es jahrelang verpasst EU-Forderungen umzusetzen. „Das ist etwas, was uns wahnsinnig ärgert“, so Lohmeyer.
Das Argument, dass Landwirte 2022 sehr gute Gewinne haben machen könnte, verwies der Landwirt auf einen großen Investitionsstau in vielen Bereichen. Es sei leicht möglich hohe Gewinne zu erzielen, wenn auf der anderen Seite nicht investiert wird.
Die Journalistin für Wirtschaftspolitik Dorothea Siems ergänzte, dass die Landwirtschaft unter extremen Fluktuationen leide. Für sie sei es erschreckend, dass etwa 40 % der Einkünfte von Landwirten aus Subventionen stammen: „Das zeigt, wie groß die Abhängigkeit der Landwirte von den Entscheidungen der Politik ist.“ Eine einfache Lösung für dieses Problem sieht sie allerdings nicht.
Lohmeyer betonte, dass den Landwirte aktuell eine Perspektive fehle. Die Tierhaltung wandere ab ins Ausland, im Ackerbau steigen die Auflagen immer weiter und er fragt: „Womit sollen wir unser Geld denn noch verdienen?“