Die Landwirtschaft bleibt nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) ein verlässlicher und solider Kunde für die Banken. Bei der Agrarfinanztagung von DBV und Landwirtschaftlicher Rentenbank am 18. April in Berlin verwies Verbandspräsident Joachim Rukwied auf die im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen hohen Sicherheiten der Landwirtschaft.
Mit aktuell 536 000 Euro Kapital je Erwerbstätigen gehöre die Landwirtschaft zu den kapitalintensivsten Branchen der deutschen Wirtschaft. Das Sachkapital der deutschen Landwirtschaft sei zu 68 % mit Eigenkapital finanziert. Die Entwicklung der beiden letzten Wirtschaftsjahre hätten die Betriebe auch zur Eigenkapitalbildung genutzt.
Der DBV-Präsident hob die weiterhin hohe Investitionsbereitschaft der Landwirte hervor. Diese habe zwar noch nicht wieder das Niveau der Zeit vor der letzten Marktkrise erreicht, liege aber deutlich höher als in den vorangegangenen Jahren.
Im Mittelpunkt des Interesses stünden Investitionen in Agrartechnik, während Stallinvestitionen nach wie vor zurückhaltend beurteilt würden. Rukwied führt das auf die Unsicherheiten hinsichtlich der künftigen Rahmenbedingungen für die Nutztierhaltung zurück.
Investitionen mit guter Perspektive
Ausdrücklich warnte der Bauernpräsident vor einer „Retro-Diskussion“ auf Kosten der Zukunftschancen der Betriebe. Stattdessen müsse auch künftig sowohl in der tierischen Erzeugung als auch im Pflanzenbau der Fokus auf der Effizienzsteigerung liegen. Dies bedinge zwingend den Einsatz neuer Techniken.
Die Vertreter der Banken ermunterte Rukwied, die landwirtschaftlichen Betriebe weiter zu begleiten und das volle Spektrum an Finanzierungsmöglichkeiten anzubieten, von Investitionskrediten bis hin zur Sicherstellung der Liquidität. „Das sind in aller Regel auch für die Banken Investitionen mit guter Perspektive“, stellte Rukwied fest.
Der DBV-Präsident unterstrich die Notwendigkeit einer verlässlichen Politik sowie unternehmerischer Freiräume. „Genauso brauchen wir aber auch eine vertrauensvolle Begleitung unternehmerischen Wirkens durch die Agrarkreditwirtschaft einschließlich der Landwirtschaftlichen Rentenbank“, so Rukwied.