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Start der Ernte 2024 Agrarpaket der Bundesregierung Pauschalierung

topplus Ökologische Doppelkrise

Lemke präsentiert Entwurf für Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz

Bundesumweltministerin Lemke will mit 4 Mrd. € die Ökosysteme stärken und wiederherzustellen

Lesezeit: 3 Minuten

Als Maßnahmenpaket gegen die „ökologische Doppelkrise aus Erderhitzung und Artenaussterben“ sieht Bundesumweltministerin Steffi Lemke den Entwurf für das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK), den sie am Mittwoch vorgestellt hat.

Ziel des Programms sei es, Ökosysteme zu stärken, wiederherzustellen und zu bewahren, damit sie gleichzeitig Klimaschützer und Lebensraum für Pflanzen und Tiere blieben, erklärte die Ministerin. Bis 2026 stelle die Bundesregierung für das Aktionsprogramm 4 Mrd. € bereit.

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Renaturierung und Wiedervernässung

Das Programm umfasst die Erfassung des Zustands der Ökosysteme und die Erforschung der zugrundeliegenden Ursachen, die Entwicklung geeigneter Gegenmaßnahmen und den Aufbau erforderlicher Kompetenzen. Der Schwerpunkt liegt auf der Finanzierung von konkreten Renaturierungsmaßnahmen und von Anreizen für klimafreundliche und naturverträgliche Bewirtschaftungsformen.

Konkret geht es beispielsweise um den Schutz und die Wiedervernässung von Mooren sowie die Wiederherstellung eines naturnahen Wasserhaushalts, beispielsweise durch die Renaturierung von Auen. Außerdem sollen „gesunde Wälder“ gefördert werden.

Bislang seien nur 36 % der Wälder in Deutschland „naturnah“, heißt es im ANK-Entwurf. Um das zu ändern, sollen zusätzliche naturnahe Wälder entstehen. Schließlich will das Ressort mehr Naturflächen in Städten und Gemeinden schaffen.

In den aktuellen ANK-Entwurf sind Lemke zufolge auch zahlreiche Ideen anderer Akteure und Ressorts eingeflossen. Länder, Verbände und Bürger können ab kommendem Montag ihre Anregungen einbringen. Der Kabinettsbeschluss ist für Anfang des kommenden Jahres geplant.

Umweltschutzorganisationen begrüßen vorgelegten Entwurf

Lob kommt von den Naturschutzverbänden. Zugleich wurden aber Rufe nach Nachbesserungen und einer raschen Umsetzung laut.

Wie der Naturschutzbund Deutschland (NABU) betonte, befeuern sich die Krisen von Natur und Klima gegenseitig und können nur gemeinsam gelöst werden. Mit dem Aktionsprogramm gehe die Bundesumweltministerin „einen großen Schritt in die richtige Richtung“. Um wirksam zu sein, müssten die Pläne aber noch nachgeschärft und konkretisiert werden.

Für den NABU ist es ein zentraler Punkt, dass die angekündigte Finanzierung „zügig an die richtigen Stellen fließt“. Hierzu sei auch eine Planungsbeschleunigung für Naturschutzprojekte wichtig. Es reiche bei weitem nicht aus, nur einzelne Großprojekte zu fördern. Stattdessen müssten deutschlandweit Maßnahmen zur Renaturierung eingeleitet und gemeinsam mit den Bundesländern und Kommunen umgesetzt werden. Gleichzeitig müssten umweltschädliche Subventionen, die den Zielen des Aktionsprogramms entgegenstünden, „konsequent abgebaut werden”.

Waldumbau: WWF empfiehlt Dialog- und Umsetzungsprozesse vor Ort

Auch der World Wide Fund For Nature (WWF) mahnte eine zügige Umsetzung des Aktionsprogramms an. Der ANK-Entwurf lese sich gut, entscheidend sei aber die Praxis. Sorge bereitet der Umweltschutzorganisation außerdem, dass das Programm derzeit nur eine Finanzierung über drei Jahre vorsieht. Für den Klimaschutz notwendige Flächen müssten aber dauerhaft gesichert werden.

Um Interessenkonflikte - etwa mit Waldbesitzern und Landwirten - aus dem Weg zu räumen, müssen nach Einschätzung des WWF die Dialog- und Umsetzungsprozesse vor Ort gestärkt werden. Bund, Länder und Kommunen seien nun gemeinsam in der Pflicht zur konstruktiven Zusammenarbeit, um das Programm mit Leben zu füllen. Was das Aktionsprogramm umreiße, müsse nun in gute, unbürokratische Förderprogramme umgewandelt werden.

Der WWF forderte darüber hinaus, die Fördermöglichkeiten auf Grundlage der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) noch besser mit zu nutzen. Außerdem sollten diese Finanzierungsinstrumente stärker auf den natürlichen Klimaschutz angepasst werden.

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