Die finanzielle Schieflage der Immobilien- und Handelsgruppe Signa um Milliardär René Benko zieht immer weitere Kreise. Die Financial Times will nun erfahren haben, dass sich deutsche Versicherer mit mehr als 3 Mrd. € beteiligt hätten. Darunter seien u.a. Munich Re mit Ergo, Signal Iduna, R+V (500 Mio. €) und die Allianz, aber auch die Agrarversicherung LVM aus Münster.
Letztere habe nicht nur Kredite für bestimmte Signa-Immobilien vergeben, sondern auch Eigenkapitalinvestitionen getätigt. Demnach hält LVM einen Anteil von 2,9 % an Signa Prime Selection. Ein erheblicher Teil des Signa-Engagements von LVM in Höhe von 300 Mio. € sei nicht besichert, schreibt die Zeitung. LVM teilt auf Anfrage von top agrar mit, sich nicht dazu äußern zu wollen.
Verlockendes Investment
In Signa Prime bündelte Benko seine wichtigsten Immobilienanteile, wie etwa am Berliner KaDeWe, dem "Goldenen Quartier" in Wien oder dem im Bau befindlichen Elbtower in Hamburg. Der Vorstandschef Timo Herzberg wurde bereits mit sofortiger Wirkung seiner Funktionen enthoben und außerordentlich sowie fristlos gekündigt.
Etwa ein Drittel des Engagements sei nicht durch Sicherheiten gedeckt. Für einige Versicherer werde das äußerst schmerzhaft, zitiert die Zeitung einen Insider. Mehrere Signa-Konzerngesellschaften haben bereits Insolvenz angemeldet, weitere zeichnen sich ab.