Die Maschinenbauer drängen auf eine Umsetzung des Freihandelsabkommen der Europäischen Union mit den Mercosur-Staaten. „Das Mercosur-Abkommen muss kommen. Denn nur das Abkommen wird es der EU ermöglichen, politischen Druck zum Thema Abholzung des Regenwalds auf den brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro aufzubauen“, gab der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Thilo Brodtmann, zu bedenken.
Er reagierte damit auf die von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel geäußerten Zweifel an dem Abkommen. Es sei besser, im Dialog zu bleiben, als Brasilien sich selbst zu überlassen oder in eine Partnerschaft mit China zu drängen, erklärte Brodtmann. Je schneller das Abkommen umgesetzt werde, desto schneller könne die Europäische Union auf Basis des Vertrages offiziell Konsultationen mit Brasilien zum Thema Nachhaltigkeit beantragen. Denn beide Seiten hätten sich zur Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens verpflichtet.
Brodtmann betonte, dass auch die europäischen Importeure ihren Beitrag leisten würden, in dem sie mit den brasilianischen Lieferanten vereinbarten, dass die Produkte nicht von frisch gerodeten Regenwaldflächen stammten. Für Soja gebe es bereits eine entsprechende Vereinbarung.
Der VDMA-Hauptgeschäftsführer wies ferner darauf hin, dass das Mercosur-Abkommen ein langfristiges Projekt sei. Dieses werde auch dann noch Wirkung zeigen, wenn der brasilianische Präsident schon lange nicht mehr im Amt sei. Eine Ablehnung des Vertrages wäre daher reine Symbolpolitik. „Kein Baum wird in Brasilien gerettet, wenn das Abkommen nicht ratifiziert wird“, so Brodtmann in Richtung Umweltverbände.