Eine ausgesprochen politische Internationale Grüne Woche erwartet der zuständige Projektleiter bei der Messe Berlin, Lars Jaeger. „Zum Auftakt des Wahljahres werden die Parteien und Organisationen die Ausstellung nutzen, um intensiv für ihre agrarpolitischen Vorstellungen zu werben“, sagte Jaeger in einem Gespräch mit AGRA-EUROPE.
Er begrüße das, gelte doch die sachliche Auseinandersetzung um den besten Weg seit jeher als ein Qualitätsmerkmal der Grünen Woche. Dem werde die anstehende Ausstellung in besonderer Weise gerecht. Jaeger zählt dazu auch die kontroverse Diskussion an Teilen der modernen Agrar- und Ernährungswirtschaft, wie sie beispielsweise in der „Wir-haben-es-satt-Demonstration“ am Rande der Messe zum Ausdruck gebracht werde. „Ich würde mir allerdings wünschen, dass diese Auseinandersetzung in sachlichen Diskussionsrunden innerhalb der Grünen Woche ausgetragen würde und nicht außerhalb“, so Jaeger.
Die Messe Berlin verstehe die Grüne Woche als neutrale Plattform, auf der unterschiedliche Sichtweisen zum Ausdruck gebracht werden könnten. Inhaltliche Vorgaben gebe es von Seiten der Veranstalter nicht. Neben ihrer Funktion als Ort der politischen Standortbestimmung werde die diesjährige Messe wieder einmal ihrer Rolle als Testmarkt für die Lebensmittelbranche gerecht.
Jaeger wies in diesem Zusammenhang die landläufige Bezeichnung an der Grünen Woche als „Verbrauchermesse“ zurück. Er sprach stattdessen von „400 000 Entscheidern an der Ladentheke“, die Aufschluss über Trends im Lebensmittelmarkt geben würden. Den „Siegeszug der Regionalprodukte“ hält der Messevertreter für ungebrochen. Partnerland der diesjährigen Grünen Woche ist Ungarn. Russland ist erneut nicht vertreten.