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Milch wird knapp

Mit zahlreichen Kundgebungen vor Molkereien haben die Milcherzeuger am Montag noch einmal deutlich ihre Wut zum Ausdruck gebracht.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Tatsache, dass von Seiten der Molkereien alles unternommen wird, um den Lieferstopp zu unterlaufen und in die Länge zu ziehen, sei eine Ohrfeige für die Milcherzeuger, die Mitglied einer Molkerei-Genossenschaft sind, erklärt dazu der BDM. Gerade die Molkereigenossenschaften wären angehalten, strikt im Sinne ihrer Eigentümer, der Genossen, zu handeln. Das lang ersehnte Spitzengespräch der Bauernverbände und des Einzelhandels am Montagabend ist anschließend ohne greifbares Ergebnis zu Ende gegangen. Beide Seiten schwiegen nach dem Treffen zum Gesprächsverlauf. Michael Lohse, Sprecher des Deutschen Bauernverbandes (DBV), sagte zwar, das Gespräch sei konstruktiv gewesen. Einzelheiten nannte er aber nicht. Bei dem Treffen sollte es nach Angaben des BDM-Vorsitzenden, Romuald Schaber, um die Auflösung von im April abgeschlossenen Verträgen gehen.


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Die großen Molkereien haben unterdessen erstmals zugegeben, dass Milch in Deutschland schon in den nächsten Tagen knapp wird. Noch können die Molkereien durch Umstellung der Produktion von Käse auf Frischprodukte für ausreichend Nachschub sorgen. Die Verknappung nimmt allerdings stündlich zu, vor allem da die Folgen der Blockaden jetzt erst spürbar werden, so Eckhard Heuser, Geschäftsführer des Milchindustrie-Verbands (MIV), in der Financial Times Deutschland. Dies betreffe sowohl frische Milch als auch H-Milch. Nach Einschätzung des Milchindustrieverbandes haben die Bauern in den vergangenen Tagen weniger als die Hälfte der sonst üblichen Milchmenge geliefert. Allein in Nordrhein-Westfalen blockierten Milchbauer fast alle Molkereien, berichtet der Spiegel. Dauern die Boykotte an, werde es in dem Bundesland "in zwei Tagen leere Kühlregale" geben, sagte Gerd Krewer, der Sprecher der Landesvereinigung Milchwirtschaft. Die Molkereien drohen den protestierenden Bauern nun mit Klagen. "Die Boykotte sind illegal. Und Illegales muss man mit dem Gesetz bekämpfen", sagte Eberhard Hetzner, Hauptgeschäftsführer des Milchindustrieverbands, in der "WAZ".


Auch mit dem Bundeskartellamt könnten die Bauern Ärger bekommen. Die Behörde prüfe, ob der Aufruf des Bundesverbands der Milchviehhalter zum Lieferstopp als Boykottaufruf zu werten sei, sagte Sprecherin Silke Kaul dem "Tagesspiegel". Dies sei nach Paragraf 21 des Wettbewerbsgesetzes rechtswidrig. Sollte sich der Verdacht bestätigen, drohten dem Verband Bußgelder in Millionenhöhe.


CSU-Chef Erwin Huber forderte die Verbraucher indes zu Solidarität mit den Bauern auf. "Auch Qualität hat ihren Preis, nehmt nicht jede Ramschware", sagte er.


In der Schweiz gab es unterdessen eine Einigung. Die dortigen Milchproduzenten konnten mit ihren Protesten eine Preiserhöhung durchsetzen: Zum 1. Juli erhalten die Bauern pro Kilo Milch sechs Rappen (knapp vier Cent) mehr. Diesen Kompromiss handelte der Verband Schweizer Milchproduzenten in der Nacht zum Dienstag mit den Molkereien aus. Der neue Preis gelte fest für sechs Monate.


Lesen Sie dazu auch: Handel zeigt Gesprächsbereitschaft (2.6.08)


top agrar-Video von der Kundgebung vor den Toren der Humana Molkerei Everswinkel am 2.6.08. Es sprechen neben den BDM-Vertretern auch DBV-Vizepräsident Franz-Josef Möllers sowie Humana-Vorstand Albert Große Frie zu den Milchbauern: 16 Minuten



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