Wie bereits am 13.12.07 berichtet, ging Aldi mit dem Preis für 250 g Deutsche Markenbutter von 1,19 Euro auf 0,95 Euro zurück. Konkurrent Lidl zog nach und setzte den Preis für ein Päckchen Kerrygold-Markenbutter von 1,69 auf 1,29 Euro herunter. Der ebenfalls zum Lidl-Konzern gehörende Handelshof reduzierte Landliebe-Butter von 1,49 auf 1,19 Euro je Päckchen.
Empört darüber reagierte der Bauernverband. Die Offerte der Discounter stelle ein wettbewerbswidriges Verhalten dar, schrieb DBV-Präsident Gerd Sonnleitner an das Kartellamt. Die Verkaufspreisaktion sei ein klarer Verstoß gegen das Verbot des Verkaufs unter Einstandspreis, da die Butterkontrakte der Molkereien noch bis zum Jahresende laufen würden.
Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) wies darauf hin, dass Aldi und Co. nicht zum ersten Mal den vermeintlichen Schulterschluss mit den Verbrauchern demonstrierten. Die Discounter präsentierten sich so, als ob sie diejenigen wären, die Opfer für die Verbraucher bringen würden, heißt es seitens des BDM. Dies sei nicht der Fall; vielmehr gingen die Preissenkungen ganz überwiegend zulasten der Erzeuger und Hersteller. Diesmal könne die Preissenkung für Markenbutter jedoch nicht wieder auf die Milcherzeuger abgewälzt werden, betonte der BDM. Mit dem an die Bauern weitergereichten Preis könnten diese nicht viel mehr als ihre Kosten decken.
Allerdings wird seitens des Einzelhandels die Preissenkung nicht als Trendwende auf dem Milchmarkt angesehen. Im Ernährungsdienst wird ein Branchenkenner zur Aldi-Aktion mit den Worten zitiert: "Das ist ein strategischer Preis." Zwar sei der Preisauftrieb bei Butter- und Milchprodukten gestoppt, doch von einer wirklichen Entspannung könne nicht die Rede sein, so der Ernährungsdienst. Vielmehr werde die Preissenkung als vertrauensbildende Maßnahme des Discount-Marktführers verstanden. Denn die Verteuerung der Butter im August sei in der Öffentlichkeit ein Aufreger gewesen, der gleichermaßen Kunden und Medien mobilisiert habe. Dass der niedrigere Butterpreis nun der Auftakt für weitere Preissenkungen werde, hielten Kenner des Unternehmens Aldi für unwahrscheinlich.