„Die Vereinten Nationen schätzen, dass vom Acker bis zum Teller rund ein Drittel der weltweit erzeugten Nahrungsmittel im Müll landen. Das Wegwerfen von noch genießbaren Lebensmitteln ist weder ökologisch, noch wirtschaftlich oder ethisch vertretbar. Daher engagiert sich die Landesregierung nachdrücklich für die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung und mehr Wertschätzung für unsere Nahrungsmittel“, sagte Landwirtschaftsminister Peter Hauk bei der Auftaktveranstaltung zur landesweiten Aktionswoche.
Aufklärung für Verbraucher
Das Land Baden-Württemberg hat bereits 2018 erste Schritte gegen Nahrungsmittelverschwendung in einem Maßnahmenplan formuliert. Neben vielen weiteren Projekten in der Bildungsarbeit und im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung sei auch die Aktionswoche ein wichtiger Baustein, um die Wertschätzung von Lebensmitteln zu vermitteln. „Die weltweite gesellschaftliche Relevanz des Themas ist aktueller denn je. Mit verschiedenen Aktionen und wissenschaftlich fundierten Informationen, sowohl auf analogem als auch auf digitalem Weg, möchten wir Verbraucherinnen und Verbraucher für das Thema sensibilisieren und ihnen Tipps für den Alltag geben“, sagte Minister Hauk. Denn gerade in privaten Haushalten würden am häufigsten genießbare Lebensmittel weggeworfen.
Gespräche mit Experten
In drei Talkrunden näherte sich Minister Hauk mit seinen Gästen aus Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und Handel dem Thema von verschiedenen Seiten. Diskutiert wurden Wege zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung, wie die Digitalisierung diese Prozesse unterstützen kann und das kontroverse Thema ‚Mindesthaltbarkeitsdatum – Fluch oder Segen?‘. Zwei Kurzvorträge gaben wichtige Impulse für die Veranstaltung. Ministerialdirigentin Dr. Doris Heberle, umriss die Aktivitäten des Bundes im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung und stellte die bundesweite Aktionswoche ‚Deutschland rettet Lebensmittel‘ vor. Valentin Thurn, Dokumentarfilmer, Journalist und Autor, widmete sich einer globalen Perspektive und referierte über die Ursachen von Lebensmittelverschwendung und deren Folgen, auch für das Klima.
Jeder kann einen Beitrag leisten
Am Ende der Veranstaltung waren sich die Teilnehmer einig, dass die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung bis zum Jahr 2030 eine große Herausforderung darstelle. Alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette, vom Acker bis zum Teller, seien aufgerufen, ihren Beitrag dazu zu leisten. Gerade durch eine fundierte und praxisorientierte Verbraucherbildung könnten die Alltagskompetenzen der Menschen gestärkt werden. Denn nur wer wisse, wie Lebensmittel erzeugt, gelagert, verarbeitet oder auch haltbar gemacht würden, könne aktiv etwas für die Wertschätzung von Lebensmitteln tun.
Ausführliche Informationen zur Aktionswoche „Lebensmittelretter“ und zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung erhalten Sie hier.