Wie berichtet hat der US-Agrarkonzern Monsanto vergangene Woche den geforderten Monitoringbericht zu seinem gentechnisch veränderten Mais MON810 vorgelegt. Wie es aber heißt, teile das Unternehmen weiterhin damit nicht unweigerlich die Rechtsauffassung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Das machten die Amerikaner in ihrer jüngsten Stellungnahme zum Anbau des als YieldGard vermarkteten Mais deutlich.
Die jetzt anstehende Bewertung des Berichts wird in diesem Jahr besonders aufmerksam verfolgt, weil Bundesagrarministerin Ilse Aigner in Abhängigkeit vom Ausgang dieser Prüfung mit einem Anbauverbot für den Mais mit eingebauter Insektenresistenz gedroht hat. Zu einem ähnlichen Zeitpunkt - kurz nach der Maisaussaat - hatte ihr Amtsvorgänger und jetziger bayerischer Ministerpräsident Horst Seehofer 2007 einen MON810-Anbaustopp bewirkt, der aber wegen des dafür gewählten Zeitpunkts - der Mais war schon im Boden - wirkungslos blieb. Endergebnis einer gütlichen Einigung mit dem BVL als zuständiger Behörde war seinerzeit der nun alljährlich vorzulegende Monitoring-Bericht. In dessen aktueller Fassung betont Monsanto, keine Informationen über nachteilige Auswirkungen des Anbaus von MON810 in Deutschland zu haben. Damit würden Annahmen und Schlussfolgerungen der Risikobewertung bestätigt, wonach YieldGard genauso sicher wie konventioneller Mais sei.
Mit einer Anbaufläche von 3 173 ha erhöhte sich laut Monsanto-Angaben das MON810-Areal in Deutschland 2008 gegenüber dem Vorjahr zwar um 488 ha; wegen der Ausweitung des Maisanbaus insgesamt auf mehr als 2 Mio. ha blieb der Anteil an der Maisfläche mit 0,15 % aber praktisch konstant. Schwerpunkt des Genmaisanbaus waren in den vergangenen Jahren ostdeutsche Bundesländer, insbesondere Brandenburg. Zur diesjährigen Ernte sind bundesweit beim BVL knapp 3 600 ha zum Genmaisanbau angemeldet.