Staatssekretär Gerd Müller hat angesichts der Entwicklung auf dem Milchmarkt zu mehr Kooperationen aufgerufen. Beim Milchwirtschaftlichen Verein Allgäu-Schwaben (MVAS) erklärte Müller am vergangenen Freitag, die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen erforderten große Anstrengungen, wenn Deutschland auch künftig seinen Status als Milchland Nummer eins in der EU behaupten wolle. Es gelte, sich am Machbaren zu orientieren und die Kräfte zu bündeln. Das Allgäu sei eine starke Milchregion und solle es auch bleiben. Die Health Check-Beschlüsse der EU-Agrarminister verteidigte Müller. Mit den Beschlüssen zu den Milchquoten seien Forderungen anderer EU-Mitgliedstaaten, die Quotenaufstockungen bis zu 15 % verlangt hätten, verhindert worden. Die Anpassung des Fettkorrekturfaktors sei ein Zugeständnis an die Mitgliedstaaten gewesen, die deutlich höhere Quotenaufstockungen gefordert hätten, als die Kommission sie vorgeschlagen habe. Ohne diese Anpassung, von der auch die deutschen Milcherzeuger profitierten, wäre ein Kompromiss nicht zustande gekommen. "Mit der Bereitstellung zusätzlicher Mittel für Milchbegleitmaßnahmen wurde unsere zentrale Forderung zur Flankierung des Ausstiegs aus der Milchquotenregelung erfüllt", erklärte Müller zum Milchfonds. Die Mittel stammten aus Ausgaberesten bei den Direktzahlungen, für Deutschland seien das zunächst etwa 45 Mio. Euro, und aus der zusätzlichen Modulation. Ab 2010 stünden Deutschland nun jährlich in steigendem Umfang Mittel für Maßnahmen zur Flankierung des Milchquotenausstiegs zur Verfügung. Im Jahr 2013 beliefen sich diese Mittel einschließlich der nationalen Kofinanzierung auf mehr als 300 Mio. Euro. Die Länder könnten damit im Rahmen der Zweiten Säule entsprechend der landesspezifischen Gegebenheiten gezielt Milchviehbetriebe fördern.
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