Im Streit um die richtige Milchpolitik greifen die Milchbauern nun ihren Verbandspräsidenten Gerd Sonnleitner massiv an. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, haben am Mittwoch zahlreiche bayerische Ortsobleute DBV-Präsident Gerd Sonnleitner aufgefordert, von seinem Amt als bayerischer Bauernpräsident zurückzutreten. Laut dem Bericht würden auch weiterhin zahlreiche Milchbauern aus dem Bauernverband austreten. Grund der Kritik an Sonnleitner sei die Entscheidung des Bundesrats gegen den Einstieg in eine neue Milchpolitik, so die Zeitung weiter. Die Gruppe wirft Sonnleitner offenbar vor, dass er in seiner Funktion als Bauernpräsident die Ergebnisse des Milchgipfels Ende Juli beim damaligen Bundesagrarminister Horst Seehofer "aktiv hintertrieben" und sich damit wieder einmal gegen ihre Interessen gestellt habe. Sonnleitner habe die Umsetzung der Forderungen vieler Milchbauern aktiv torpediert, egal ob gegenüber den Länderministern oder Bundestagsabgeordneten, empörten sich demnach die Obleute, die jetzt mit dem Irschenberger Kreis - einem losen Zusammenschluss von ungefähr 100 Ortsobmännern und Ortsbäuerinnen des Bauernverbands - Sonnleitners Rücktritt gefordert haben. Der Oberndorfer BBV-Ortsobmann Johann Fuchs ergänzt gegenüber der Süddeutschen: "Und wenn man dann gehört hat, mit welchen Worten die Länderminister die Ablehnung unserer Forderungen begründet haben, dann waren das die Argumente des Bauernverbands und zwar wortgleich." Der Bauernverband selbst soll von einer radikalen Minderheit sprechen, die eine demokratisch getroffene Mehrheitsentscheidung einfach nicht akzeptieren will, heißt es in der heutigen Ausgabe weiter.
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