Verständnis für die anhaltenden Proteste von Bauern hat Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast geäußert. „Ich verstehe, dass sie sich als Buhmann der Nation fühlen; es geht schließlich um ihre Existenz“, sagte die Ministerin kürzlich in einer Videokonferenz ihres Ressorts zum Thema „Warum wir einen Gesellschaftsvertrag brauchen“.
Gleichzeitig steht für die Ministerin jedoch außer Frage, dass die Landwirtschaft mehr denn je Partner und Allianzen braucht, auch mit der Stadtbevölkerung. „Alle haben ein gemeinsames Ziel und zwar, dass Lebensmittel zu fairen Preisen tier- und umweltgerecht erzeugt werden“, betonte die CDU-Politikerin und forderte eine Abkehr vom Schwarz-Weiß-Denken.
Als Bausteine für einen Gesellschaftsvertrag führte Otte-Kinast den „Niedersächsischen Weg“ und das Positionspapier „Wälder für Niedersachen“ an. In beiden Fällen sei es gelungen, auf Augenhöhe zu einer fairen Lösung zu kommen.
Die Ministerin begrüßte die Bereitschaft inner- und außerhalb der Landwirtschaft, an der Erarbeitung eines Gesellschaftsvertrages mitzuwirken. Sie kündigte konkret an, dass ein solcher Gesellschaftsvertrag für Niedersachsen mit Hilfe von Zukunftswerkstätten definiert und formuliert werden solle. „Die Zeit ist reif für einen Neuanfang“, so Otte-Kinast.