Die Fusion von Edeka und Tengelmann ist trotz Ministererlaubnis noch immer nicht vollzogen. Grund sind diverse Gerichtsverfahren, die gegen den Zusammenschluss laufen. Konkurrent Rewe versucht mit allen Mitteln doch noch zum Zug zu kommen.
Der Vorstandsvorsitzende der Rewe Group Alain Caparros bekräftigte in dieser Woche die Bereitschaft von Rewe zur Übernahme von Kaiser's Tengelmann. In einem Brief an die Aufsichtsratsmitglieder von Kaiser's Tengelmann warb er heftig dafür, Edeka den Rücken zukehren und sich stattdessen mit Rewe zu vereinen. Caparros bezichtigt Edeka die in der Ministererlaubnis verlangten Anforderungen an den Arbeitsplatzerhalt umgehen zu wollen. Das schade auch dem Ansehen und der Reputation des deutschen Lebensmitteleinzelhandels insgesamt, so Caparros.
"Unabhängig von der anhängigen rechtlichen Klärung der Frage, ob die Ministererlaubnis zur Übernahme von Kaiser's Tengelmann rechtlich zulässig ist oder nicht, steht Rewe weiterhin bereit, Kaiser's Tengelmann als Ganzes oder auch die Märkte einzelner Regionen zu übernehmen“, so der Rewe Chef weiter. Rewe würde die Arbeitsplätze sichern, bestehende Tarifverträge übernehmen und die betriebliche Mitbestimmung in vollem Umfang garantieren.
Insgesamt gibt es noch sieben Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit der geplanten Übernahme von Tengelmann durch Edeka und der Ministererlaubnis durch Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Im Juli wird die Entscheidung über Eilanträge von Rewe und Markant gegen die Ministererlaubnis erwartet. Von dem Beschluss hängt ab, ob Edeka und Tengelmann die Fusion vollziehen können oder ob sie noch bis zum Abschluss der Beschwerdeverfahren warten müssen.