Nachdem die ARD heimlich gedrehtes Videomaterial der Tierrechtorganisation Animal Rights Watch aus dem Stall der Familie Röring aus Vreden veröffentlicht hat, zeigt sich der Veredlungspräsident des DBV, Johannes Röring, schwer enttäuscht von dem Sender, aber auch vom Staat.
„Man kann ja durchaus Ställe abschließen, aber glauben Sie mir, wir schaffen es nicht, sie so zu verriegeln, dass sich am Ende niemand mehr Zutritt verschaffen kann. Das ist fast utopisch zu glauben, man könne sich vor solchen Dingen schützen“, erklärte Röring am Freitag bei einem Stallrundgang mit der Presse. Ein Stall sei kein Hochsicherheitstrakt. Beispielsweise könne der Hoftierarzt jederzeit eigenständig einen Stallrundgang machen, wenn er in der Gegend sei. Dazu lägen Stallkarten bereit, damit er sich selbst über den Stand informieren könne.
Zu denken gäbe dem WLV-Präsidenten auch, dass der Staat die Bauern nicht vor „solchen Leuten“ - gemeint sind Stalleindringlinge - schütze, das enttäusche ihn sehr. „Wir haben keine Handhabe, gegen solche Machenschaften vorzugehen. Es gibt verschiedene Gerichtsurteile, wo solche Leute freigesprochen wurden. Das ist nicht mein Staatsverständnis, wenn normale ehrbare Leute nicht geschützt werden vor Eindringlingen. Das kann ich mit meinem Rechtsverständnis nicht verbinden!“, so Röring. Es sei kein gutes Gefühl zu wissen, dass nachts Leute auf dem Hof waren und man ihnen evt. abends im entfernten Stall begegnen könne.
Gemeinsam mit seinem Hoftierarzt hatte die Familie Röring am Freitag die Vorwürfe der Tierrechtler von ARIWA als haltlos widerlegt. Dabei verdeutlichte Betriebsinhaber Christian Röring nochmals, dass der NDR nicht auf seine Stellungnahmen vor Ausstrahlung der Panorama-Sendung eingegangen sei. In dem Magazin am Donnerstag kam ausschließlich die Sichtweise der Tierschützer zur Sprache. Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband setzt nun auf eine einstweilige Verfügung, die die weitere Verwendung der illegal gefilmten Szenen sowie falschen Behauptungen stoppen soll.
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