Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, hofft trotz der drohenden Kürzungen im EU-Haushalt auf stabile Agrarzahlungen. Sie seien notwendig, um die Landwirtschaft und die ländlichen Räume zu erhalten. Die Ausgestaltung der Umweltanforderungen an die Mitgliedstaaten zu geben, bewertet er skeptisch.
Der Bauernverband setzt trotz drohender Kürzungen im EU-Haushalt wegen des Brexits auf stabile europäische Agrarzahlungen. „Die schwarze Null ist notwendig, um die Landwirtschaft und die ländlichen Räume zu erhalten“, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er sehe durchaus Chancen dafür, dass das noch gelänge.
EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger tourt derweil durch Brüssel und die EU-Institutionen und bereitet auf Kürzungen am EU-Budget auf Grund des Brexits vor. Den Agraretat müsse er um 10 Prozent verringern. Die neue Bundesregierung aus CDU, CSU und SPD strebt bei den EU-Agrarfinanzen laut Koalitionsvertrag hingegen eine „Haushaltsausstattung im bisherigen Volumen auf EU-Ebene“ an. Sie will die Gemeinsame EU-Agrarpolitik (GAP) einer „Weiterentwicklung“ und „Neujustierung“ aussetzen, heißt es im Koalitionsvertrag.
Rukwied warnte indes zugleich vor Überlegungen der EU-Kommission, die Ausgestaltung der ökologischen Anforderungen an EU-Gelder in die Hand der Mitgliedsstaaten zu geben. „Es ist uns wichtig, dass das etwas Gemeinsames bleibt, damit wir nicht 27 unterschiedliche Varianten bekommen", sagte er der dpa. Sonst gäbe es aus seiner Sicht keine gleichen Wettbewerbsbedingungen zwischen den Bauern in der EU mehr.
Dass es mit der EU-Agrarreform im Jahr 2020 zu Änderungen kommen wird, will Rukwied nicht bestreiten. „Jede Agrarreform hat neue Bedingungen gesetzt, das wird auch diesmal so sein“, sagte er. Er wolle an den Veränderungen mitarbeiten und seine landwirtschaftliche Expertise einbringen.