"Der Neustart ist geglückt." Dieses Fazit zogen Dr. Christian Degenhardt und Frank Niemer (geschäftsführender Vorstand) und Friedrich Becker (Vorsitzender des Aufsichtsrates) Anfang der Woche auf einer Mitgliederversammlung in Münster. Dass die Genossenschaften sich beim RVWL gut aufgehoben sehen, zeigt auch der Blick in die Statistik: Die Mitgliederzahl liegt fast konstant bei 65 - und das trotz der Verschmelzung einiger Genossenschaften in den vergangenen Jahren.
Nach eigenen Angaben ist man auch mit der finanziellen Entwicklung zufrieden. 2018 lag der Überschuss bei 217.000 €. Allerdings ist darin eine Dividende vom Landwirtschaftsverlag enthalten, an dem der RVWL beteiligt ist.
Der RVWL stimmte hingegen nachdenklichere Töne mit Blick auf die sich verschärfenden Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft an. So sank der Düngemittelabsatz der Genossen wegen der Düngeverordnung deutlich. In den intensiven Veredlungsregionen lag der Umsatzrückgang sogar bei 15 % – und das im zweiten Jahr in Folge.
Vor großen Herausforderungen stehen auch die Viehvermarktungsgenossenschaften. Sie konnten 2018 die Stückzahlen zwar steigern, verzeichneten preisbedingt aber einen Umsatzrückgang von drei Prozent. Die Unsicherheit in vielen tierhaltenden Betrieben führt dazu, dass Ställe leer bleiben und immer häufiger ein Ausstieg in Erwägung gezogen wird.
Um die Herausforderungen zu meistern, kann sich der RVWL auch weitere Fusionen und Kooperationen seiner Mitgliedsgenossenschaften vorstellen. Letztendlich müssten das aber die Mitglieder selbst entscheiden, man wolle nicht den Oberlehrer spielen.