In einem Schreiben an das Bundeskartellamt stellt BBV-Generalsekretär Hans Müller klar, dass die Praxis der Handelskette Lidl beim Verkauf von Salaten nicht hinnehmbar sei. Derzeit bietet der Discounter Kopfsalat zum Preis von neun Cent das Stück an. Bereits Anfang Juni hatte es Beschwerden von Seiten des Vorstands des Gemüseerzeugerverbandes Knoblauchsland e. V. und dem Bayerischen Bauernverband gegeben. Zu dem Zeitpunkt kostete bei Lidl ein Kopf Salat 19 Cent. "Bei einem Preis von derzeit neun Cent pro Kopfsalat können nicht einmal die Verpackungskosten abgedeckt werden, geschweige denn die Erzeugungskosten wie Jungpflanze, Pflegearbeiten und Erntearbeiten", schreibt Müller. Er bittet das Kartellamt eindringlich, gegen die Handelskette wegen Preisdumping tätig zu werden und die nicht hinnehmbare Praxis zu unterbinden.
"Mit diesen Preisen ist in Deutschland kein wirtschaftlicher Anbau von Salaten möglich", erklärte auch der Bundesausschuss Obst und Gemüse im Deutschen Bauernverband (DBV). Es könne und dürfe nicht sein, dass qualitativ hochwertiges frisches Gemüse zu solchen Ramschpreisen vermarktet werde. Hier sei dringend ein Umdenken erforderlich, betonte der DBV. Die Erzeuger bräuchten unbedingt einen zumindest kostendeckenden Preis, wenn auch in Zukunft frisches Obst und Gemüse angeboten werden soll. Die derzeitige Preisgestaltung \- zumindest in Teilen des Lebensmitteleinzelhandels \- setze dies über kurz oder lang aufs Spiel.
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