Im Bundesrat geht es heute um eine lineare Verteilung der jährlichen Quotenerhöhung um 1% von 2009 bis 2013 an alle Milcherzeuger. Der BDM warnt jedoch, dass diese Beschlussvorlage angesichts der aktuellen Marktlage ein vollkommen falsches Marktsignal sei und fatale Auswirkungen haben könnte. "Es handelt sich dabei um ein planwirtschaftliches Vorgehen, dass die tatsächliche Marktsituation völlig unberücksichtigt lässt", stellt BDM-Vorsitzender Romuald Schaber fest. In Frankreich überlege man bereits, angesichts des deutschen Vorgehens seine bisherige Zurückhaltung bei der Zuteilung der Quotenerhöhungen aufzugeben. Während Frankreich im laufenden krisengeschüttelten Milchwirtschaftsjahr die zugeteilte Quotenerhöhung in der nationalen Reserve belassen habe, lasse Deutschland unbeeindruckt von der Marktlage die Quotenerhöhung marktwirksam werden, kritisiert Schaber. Und der Verbandsvorsitzende ergänzt: "Die Politik setzt nur auf eine Betriebsaufgabewelle, die den Milchmarkt entlasten soll. Es wird nicht bedacht, dass sich an der Situation nichts ändert, wenn die gleichen Mengen von weniger Betrieben produziert werden. Es ist und bleibt ein Problem der Produktionsmengen, nicht der Zahl der Betriebe."
Hintergrund: Agrarausschuss empfiehlt flexibleres Milchquotensystem (10.2.2010)