Große Sorgen um die heimischen Schweinehalter macht sich der Hessische Bauernverband (HBV). „Der geplante Umbau der Tierhaltung wird immer mehr zu einem Programm zum Abbau der Tierhaltung“, beklagte HBV-Präsident Karsten Schmal letzte Woche auf der Landwirtschaftlichen Woche Südhessen in Gernsheim.
Die bisherigen Vorhaben blieben weit hinter dem Notwendigen zurück und bremsten die heimischen Tierhalter komplett aus. Schmal forderte verlässliche politische Rahmenbedingungen und Zukunftsperspektiven für die Landwirtschaft. „Eine Politik der Verbote und Auflagen gefährdet die Zukunftsfähigkeit unserer Betriebe. Stattdessen brauchen wir gemeinsame, kooperative Lösungen und stabile politische Rahmenbedingungen“, erklärte der HBV-Präsident.
Die Landwirte leisteten sehr viel für die Gesellschaft und seien tragende Säulen im ländlichen Raum, hob der Verbandspräsident hervor. Bei allen Existenz- und Zukunftsfragen sei die Landwirtschaft stets ein wichtiger Bestandteil der Lösung.
Herausforderungen im Dialog meistern
Staatssekretär Oliver Conz vom hessischen Landwirtschaftsministerium sieht die Landwirtschaft vor großen Herausforderungen. „Ich bin aber überzeugt: Wir können sie gemeinsam und im konstruktiven Dialog meistern und die Landwirtschaft für die Zukunft gut aufstellen“, so der Staatssekretär.
Um die großen Aufgaben angehen zu können, arbeite das Wiesbadener Agrarressort bereits an neuen Förderverfahren, beispielsweise beim Programm für Agrarumwelt- und Landschaftspflege-Maßnahmen (HALM).
Der stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaftliche Woche Südhessen, Axel Strauß ging insbesondere auf die Doppelrolle der Landwirte als Lebensmittelproduzenten und lokale Klimaschützer ein. Nach seinen Worten wird bei den gesellschaftlich diskutierten Themen Klimawandel und Biodiversität häufig vergessen, dass auch die Lebensmittelproduktion - und somit die Nahrungsmittelsicherheit - bereits auf dem Acker beginne. Die Landwirtschaftliche Woche Südhessen steht in diesem Jahr unter dem Themenschwerpunkt „Zeitenwende“.