Im Rahmen der BIOFACH in Nürnberg sicherte die Landwirtschaftsministerin von Nordrhein-Westfalen, Christina Schulze Föcking, dem Ökolandbau ihre Unterstützung zu. Sie möchte den Bio-Landwirten Planungssicherheit geben, den Dialog zwischen konventionellen und Bio-Landwirten stärken und den Ökolandbau wirksamer in den Berufsschulunterricht verankern. Derzeit produzieren nur sieben Prozent der Ökolandwirte in NRW.
„Mein Ziel ist es, dem Ökolandbau in Nordrhein-Westfalen Planungssicherheit zu geben, ihn konsequent weiter zu entwickeln und dabei die regionale Wertschöpfung zu stärken. Dafür brauchen wir ein gut ausgestattetes Fördervolumen", betonte die Ministerin gestern auf der BIOFACH. Für die Weiterentwicklung der Ökolandwirtschaft in Nordrhein-Westfalen stellt die Landesregierung eine Vielzahl an Fördermaßnahmen zur Verfügung. Alleine im Rahmen des nordrhein-westfälischen Programms "Ländlicher Raum 2014 bis 2020" stehen bis zum Jahr 2020 insgesamt 133 Millionen Euro für Öko-Betriebe bereit. Ebenso sollen Betriebe gefördert werden, die auf ökologischen Landbau umstellen. Weiterhin fördert die Landesregierung die Beratung, Forschung und das Versuchswesen in der Ökolandwirtschaft sowie zum Beispiel die "Aktionstage Ökolandbau NRW".
Bio boomt
Der Aufwärtstrend am Bio-Markt biete ein großes Potenzial auch für die Ökolandwirtschaft in Nordrhein-Westfalen. "Der Bio-Markt ist eine Zukunftsbranche mit hohen Wachstumsraten", sagte Schulze Föcking. Im Koalitionspapier fordern Union und SPD, dass bis 2030 in Deutschland zwanzig Prozent der Flächen ökologisch bewirtschaftet werden. Jan Leifert, Vorsitzende der Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW (LVÖ), verlangt daher auch nach 2020 eine zukunftsweisende Förderung des Ökolandbaus. NRW bleibe sonst auf der Strecke und könne seinen Rückstand nicht aufholen.
Keine Konkurrenz zwischen konventionellen und Bio-Landwirten
Die Ministerin betonte, dass es ihr wichtig sei, die bio- und konventionell wirtschaftenden Landwirte gleichgerecht zu unterstützen. Der Dialog zwischen konventionellen und Bio-Landwirten sowie zu Verbrauchern sollte intensiviert werden. Davon könnten beide Seiten profitieren.
Ökolandbau in den Berufsschulunterricht
Jan Leifert fordert, dass im Berufsschulunterricht der Ökolandbau stärker verankert wird. „An 150 Berufsschultagen im Jahr eines Schülers werden derzeit nur 3 bis 4 Tage dem Ökolandbau gewidmet. Um eine eindeutiges Zeichen zu setzen, müssten die Bioinhalte über 15 Tage thematisiert und prüfungsrelevant werden.“, so Leifert. Die NRW-Ministerin sicherte dem Vorsitzenden in diesem Punkt ihre Unterstützung zu.