Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking bekräftigt ihren Willen, ihr Amt weiter zu führen. Sie erwäge keinen Rücktritt, äußerte sie gegenüber Journalisten.
Bei einem Ortstermin in Rösrath zum Thema Wald antwortete Schulze Föcking am Dienstag auf Fragen von anwesenden Journalisten zu den Konsequenzen, die sie aus den Vorwürfen gegen den Schweinebetrieb ihres Mannes ziehen wolle. „Sie sehen, ich stehe hier. Ich liebe meinen Job, ich bin gerne hier. Das ist meine Arbeit und die gehe ich auch mit vollem Herzen an“, sagte Schulze Föcking. Im Hinblick auf die Vorwürfe, mit der sich der Schweinemastbetrieb ihrer Familie konfrontiert sieht, erwägt sie keinen Rücktritt vom Amt als Landwirtschaftsministerin.
In der vorletzten Woche waren bei „stern TV“ Bilder vom Schweinemastbetrieb Schulze Föcking ausgestrahlt worden, die zum Teil stark verletzte Tiere mit angefressenen, entzündeten Schwänzen oder geschwollenen Gelenken in einem verdreckten Stall zeigten. Der Betrieb hatte daraufhin dazu Stellung genommen, Probleme mit Schwanzbeißen im Betrieb eingestanden und alle relevanten Bestands-, Befund- und Auditdaten offengelegt. Der Amtstierarzt habe Anfang Juli dann eine tadellose Betriebsführung bescheinigt, teilte der Betriebsleiter und Mann von Ministerin Schulze Föcking mit. Christina Schulze Föcking war bis zu ihrem Amtsantritt als Landwirtschaftsministerin in NRW Ende Juni Miteigentümerin des Betriebs.
Tierschützer und Teile der Opposition im Düsseldorfer Landtag haben daraufhin den Rücktritt von Schulze Föcking gefordert. Eine Tierschutz-Stiftung stellte vergangene Woche Strafanzeige gegen die Ministerin bei der Staatsanwaltschaft Münster. Diese prüft derzeit, ob ein Anfangsverdacht für einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vorliegt.