Die SPD will das Politikfeld Ernährung aufwerten. Es gehe darum, die Ernährungspolitik aktiv zu gestalten und eine gesunde Ernährungsweise zu erleichtern. Dabei müssten auch die Anbieter ihren Beitrag leisten, heißt es in einem Positionspapier, das die Bundestagfraktion beschlossen hat.
Darin betonen die Sozialdemokraten die Mitverantwortung der Lebensmittelwirtschaft - „angefangen von der Landwirtschaft bis hin zu Handel und Gastronomie“ - für die Gesundheit der Bevölkerung. Deshalb müsse man „auch die Wirtschaft in die Pflicht nehmen“.
Gefordert werden in dem Papier unter anderem verpflichtende Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für das Essen in allen Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung, eine wirksame Reduktionsstrategie für Zucker, Fett und Salz mit ambitionierten verbindlichen Zielen sowie eine Preisbildung, die die Umwelt- und Folgekosten ungesunder und nicht nachhaltiger Lebensmittel stärker einbezieht. Angemahnt werden außerdem ein Verbot von an Kinder gerichteter Werbung für ungesunde Produkte sowie ein Ausbau der Ernährungsforschung.
Günstige Ernährungsumgebungen schaffen
Anstoßen will die SPD-Bundestagsfraktion eine gesellschaftliche Diskussion über Maßnahmen, um auf Anbieter- und Verbraucherseite den Zugang zu gesunder Ernährung zu erleichtern und gleichzeitig den Zugang zu ungesunden, überzuckerten und oft hochverarbeiteten Lebensmitteln zu erschweren.
Die Sozialdemokraten verweisen in ihrem Papier auf das wachsende Problem der „Ernährungsarmut“, das es zu bekämpfen gelte. Gemeint ist eine unausgewogene Ernährung, die zu wenig wichtige Nährstoffe wie etwa Vitamine, aber zu viel Zucker und ungesunde Fette enthalte.
Erreichen will man das mit der Schaffung von „Ernährungsumgebungen“, die es allen Bevölkerungsgruppen ermöglichen soll, sich ausgewogen zu ernähren und ein gesundes Leben zu führen. Dabei müsse man in Schulen und Kitas anfangen: „Eine ausgewogene Ernährung ist die beste Basis für konzentriertes Lernen und für ein gesundes Leben.“