Die EU-Kommission hat ihre Bereitschaft unterstrichen, mit der neuen US-Administration in konkrete Gespräche zur Deeskalation der laufenden Handelsstreitigkeiten einzutreten.
Ziel sei es, Lösungen für die Streitfälle vor der Welthandelsorganisation (WTO) um Beihilfen für die Flugzeugbauer Airbus und Boeing zu finden, erklärte eine Sprecherin der Brüsseler Behörde am vergangenen Freitag auf Anfrage von AGRA-EUROPE. Diese hatten als Gegenreaktion auf beiden Seiten zu Sonderzöllen unter anderem auf Wein, Spirituosen und Fleischprodukte von bis zu 25 % geführt.
Laut der Kommission hat es bisher noch keine konkreten Zusagen aus Washington gegeben. Medienberichten zufolge soll es seitens US-Präsident Joe Biden unter anderem in Gesprächen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erste Anzeichen einer Entspannung in der Handelsauseinandersetzung gegeben haben.
Derweil drängt die CDU-Agrarpolitikerin im Europaparlament, Christine Schneider, die Europäische Kommission nach dem Machtwechsel im Weißen Haus, umgehend Gespräche zur Beilegung des Konflikts aufzunehmen. Besonders betroffen von den massiven Absatzeinbußen seien unter anderem die Winzer aus den Anbaugebieten Mosel, Pfalz, Rheinhessen und Rheingau.
Schneider forderte die Brüsseler Behörde auf, gemeinsam mit dem Berufsstand ein Konzept weiterer absatzfördernder Maßnahmen zu erstellen, um den Absatz europäischer Weine weltweit zu stärken.
Unterdessen hat eine breite Koalition von 72 Verbänden verschiedener Branchen, darunter die Dachverbände der europäischen Spirituosenhersteller (spiritsEurope) sowie der EU-Landmaschinenindustrie (CEMA), in einem Brief US-Präsident Biden und die Präsidentin der Europäischen Kommission, Dr. Ursula von der Leyen, die sofortige Aussetzung der Zölle für ihre Sektoren gefordert. Die Unterzeichner betonen darin, dass eine Aussetzung der Zölle wirtschaftliche Schäden mindern und zur Wiederherstellung einer kooperativen transatlantischen Handelsbeziehung beitragen würde.