Die Zahl der Tierärzte, die sich auf Nutztiere spezialisieren, sinkt. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl mehr als halbiert. Wenn der Trend weitergeht, wird die landwirtschaftliche medizinische Versorgung zum Problem.
Heutzutage wollen sich nach Angaben des Bundesverbands praktizierender Tierärzte die meisten jungen Veterinäre statt auf Rinder, Schweine oder Geflügel auf Haustiere spezialisieren. Im Jahr 2006 gab es bundesweit noch 2.631 Nutztierpraktiker, im vergangen Jahr waren es nur noch 1.125 und damit weniger als halb so viele. Bei den Haustieren hingegen steigt die Anzahl der Veterinäre. Laut den Zahlen gab es 2006 4.673 Ärzte für Haustiere, 2017 waren es schon 6.099. Zusätzlich gibt es Ärzte, die Haus- und Nutztiere behandeln.
Dem Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken, bereitet der Rückgang der Nutztierpraktiker Sorgen: „In Gebieten mit wenigen Nutztieren wird es für Landwirte immer schwieriger, gute Spezialisten für Schweine und Rinder zu finden“, sagte er der Deutschen Presseagentur (dpa). An Orten mit vielen Großbetrieben mit Tausenden Hühnern, Schweinen und Rindern, gebe es zurzeit aber noch genügend Tierärzte - besonders weil es immer weniger und dafür größere Betriebe gebe. Für die Sprecherin vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte, Astrid Behr, ist jedoch klar: „Wenn der Trend weitergeht, wird die landwirtschaftliche medizinische Versorgung zum Problem.“