Laut der Bundesregierung werden Betriebe in Deutschland im Durchschnitt alle 17 Jahre kontrolliert. Am seltensten sollen sie dabei in Bundesländern stattfinden, die eine sehr hohe Dichte an Nutztieren aufweisen: In Niedersachsen mit rund 95.000 Nutztierbetrieben, Baden-Württemberg mit über 82.000 Betrieben und Bayern mit fast 150.000 Betrieben würden die Kontrollen nur alle 21, 19 bzw. knapp 50 Jahre stattfinden, so die Bundesregierung.
Aus Sicht der Tierrechtsorganisationen Deutsches Tierschutzbüro ein Unding. Grund sei offenbar Personalmangel. So gebe es nur knapp 15.000 Stellen für über 640.000 zu kontrollierende Betriebe. In Bayern beispielsweise gebe es nur 600 Beamte für die Kontrolle von knapp 150.000 Betrieben. Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros droht daher: „Wenn die zuständigen Behörden nicht in der Lage sind, Tierhaltungsbetriebe regelmäßig zu kontrollieren, dann muss dringend gehandelt werden.“ Offen bleibt, ob er damit weitere Selbstjustiz seiner Aktivisten meint.
Grundsätzlich fordert der Verein jedoch die Einstellung „tausender neuer Kontrolleure“, einen Genehmigungsstopp für Stallneubauten sowie mindestens zweimal im Jahr unangekündigte Kontrollen. Ziel des Tierschutzbüros sei aber, laut Peifer, ohnehin die komplette Abschaffung der „Massentierhaltung und der sogenannten Nutztierhaltung“.