Im Bundestag wurde gestern ein Antrag der CDU/CSU-Fraktion für eine Neubewertung und Deregulierung der Neuen Züchtungsmethoden wie Crispr/Cas in der Europäischen Union erwartungsgemäß mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen, der AfD und Die Linke abgelehnt.
Im Nachgang zeigten sich Unionspolitiker vor allem vom Verhalten der FDP-Fraktion enttäuscht und irritiert. Diese hatte schließlich in den vergangenen Monaten eigentlich für die Zulassung derartiger Züchtungstechnologien getrommelt.
Vogt: Neue Züchtungstechnologien händeringend gebraucht
Der zuständige Berichterstatter der CDU/CSU-Fraktion, Dr. Oliver Vogt, stellte im Nachgang der Debatte noch einmal fest: „das Potential der neuen Züchtungsmethoden ist vielfältig und wird von unseren Pflanzenzüchtern und Landwirten händeringend gebraucht“. Krankheitsresistente Pflanzen reduzieren laut Vogt den Pflanzenschutzbedarf, klimaresilientere Pflanzen wachsen auch bei Dürre und Extremwetter.
„Crispr/Cas und andere neue Züchtungsmethoden sind ein entscheidendes Werkzeug im Werkzeugkasten unserer Landwirtschaft und es wird Zeit, dass wir die Anwendung in Europa endlich ermöglichen“, betonte der CDU-Politiker. Umso bedauerlicher findet er, „dass die FDP bei diesem Thema unsere Landwirtschaft im Regen stehen lässt“.
Straubinger: FDP hat ihr wahres Gesicht gezeigt
„In Reden und Gastbeiträgen ständig auf die Potentiale der Neuen Züchtungsmethoden hinzuweisen ist das eine. Als es jetzt im Bundestag darauf ankam, hat die FDP ihr wahres Gesicht gezeigt“, meint Vogts Fraktionskollege Max Straubinger von der CSU. Anstatt ein klares Zeichen für eine Deregulierung nach Brüssel zu senden, verstecke sich die FDP hinter ihren Koalitionspartnern und stimme gegen die Wünsche der landwirtschaftlichen Praxis.
„Eine Fortschrittskoalition, die sich Innovationen und Technologien verschließt hat diesen Titel ganz sicher nicht verdient“, meint Straubinger. Wenn sich die FDP nicht gegen die Ideologien von Cem Özdemir und den Grünen durchsetzen könne, verspiele sie damit das Vertrauen der deutschen Landwirte.