Die warnenden Stimmen zur EU-Pflanzenschutznovelle werden immer lauter. Politiker, Wissenschaftler und Unternehmen erwarten massive Auswirkungen auf die Agrarpreise und eine spürbare Verteuerung von Nahrungsmitteln für Verbraucher, sollten die geplanten Regelungen mit den vom Parlament vorgesehenen Verschärfungen tatsächlich umgesetzt werden. Befürchtet wird eine drastische Verringerung der zur Verfügung stehenden Stoffe. Die konservative irische Europaabgeordnete Mairead McGuinness erklärte, es sei für die EU unklug und unverantwortlich, diesen Weg ohne eine gründliche, unabhängige Folgenabschätzung einzuschlagen. Es bestehe die Gefahr, dass sich die Produktion ins Ausland verlagere; dort bestünden solche Beschränkungen nicht. Eine umfassende Bewertung müsse auch die Auswirkungen auf die Nahrungsmittelversorgung und das Preisniveau in Europa berücksichtigen, so McGuinness weiter. Die Verbraucher müssten alarmiert zur Kenntnis nehmen, dass die Preise um mindestens 20 % steigen könnten, im schlimmsten Fall sogar um mehr als 100 %. ECPA-Generaldirektor Dr. Friedhelm Schmider bekräftigte bei der Veranstaltung die Forderung nach einer unabhängigen Folgenabschätzung des Entwurfs durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Bereits im Vorfeld hatte Schmider den Bericht des Umweltausschusses als einseitig und in hohem Maße verfehlt gebrandmarkt. Das Papier basiere auf einer begrenzten Auswahl der verfügbaren Fachliteratur und gelange zu Schlussfolgerungen, ohne alle relevanten Punkte zu behandeln.
${intro}