Am Montag hat der neue Landwirtschaftsminister Cem Özdemir seinen Einstand in Brüssel gegeben. Auf seiner ersten Sitzung des EU-Agrarministerrates haben die europäischen Agrarminister Özdemir willkommen geheißen. Am Rande des Agrarrates traf er ebenfalls die EU-Kommissare für Landwirtschaft und Umwelt.
A good first meeting took place between @bmel Minister @cem_oezdemir and @EU_Commission|er Wojchiechowski @jwojc today. Both underlined their commitment to the 🌱European Green Deal goals, 🐥animal welfare and 🌾👩🌾 organic farming. pic.twitter.com/QAjak7TvWm
— Susanne Körber (@SKoerber_EU) December 13, 2021
Entwaldung in Handelsabkommen garantieren
In Brüssel stellten sich Özdemir und seine EU-Amtskollegen Özdemir stellte sich dabei klar hinter einen Verordnungsentwurf der EU-Kommission zur, der Entwaldung und Waldschädigung bei der Produktion bestimmter Agrarrohstoffe vermeiden soll. Özdemir sagte gegenüber Pressevertretern: „Denn Agrarrohstoffe wie Soja, Weizen oder Palmöl, die wir in Deutschland und Europa konsumieren, tragen weltweit zu Rodungen bei. Dem wollen wir ein Ende setzen, globale Lieferketten müssen entwaldungsfrei sein.“
Die Zustimmung zu internationalen Handelsabkommen wie mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten müsse künftig immer auch vom Schutz und Erhalt der bestehenden Waldflächen abhängen, so der Bundesminister.
Versorgung mit Lebensmitteln
Der Rat hat Schlussfolgerungen zum Krisenplan der europäischen Kommission zur Lebensmittelversorgung in Krisenzeiten angenommen. Ziel des Plans ist, sich auf mögliche künftige Herausforderungen vorzubereiten, darunter extreme Wetterereignisse, Pflanzen- und Tiergesundheitsprobleme sowie Engpässe bei wichtigen Inputs wie Düngemitteln, Energie und Arbeitskräften.
Im Plenum betonte Bundesminister Özdemir, dass die Corona-Pandemie Irritationen im europäischen Handel mit Lebensmitteln hervorgerufen habe und erinnerte an die damaligen LKW-Staus an den Grenzen. Dennoch sei die Versorgung jederzeit gesichert gewesen. Die Minister betonten insbesondere die Bedeutung der Aufrechterhaltung der grenzüberschreitenden Mobilität von Menschen, Waren und Kapital, auch in Krisenzeiten.
Legehennen
Die EU-Agrarminister berieten zudem eine dänische Studie, nach der es bei rund 85 Prozent der Legehennen zu Brustbeinbrüchen kommt — unabhängig der Haltungsform. Die Ursache sei dabei wohl vor allem genetisch bedingt: Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Zucht hier eine wichtige Rolle zu spielen scheint.
Özdemir sieht die Ergebnisse der Studie mit Besorgnis. Vor Beginn der Ratssitzung sagte er: „Der Tierschutz hat für mich oberste Priorität. Wer sich das Recht nimmt, Tiere zu nutzen, hat auch die Pflicht, sie zu schützen.“ Deutschland werde Dänemark dabei unterstützen, die genauen Ursachen für die Brustbeinbrüche umfassend zu untersuchen.