Die verstärkten Bemühungen der Bundesregierung, Saisonarbeiter aus Nicht-EU-Ländern für die Landwirtschaft anzuwerben, sind vorerst durch die Corona-Pandemie ausgebremst worden. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion hervor.
Laut Bundesregierung wurden die betreffenden gesetzlichen Grundlagen bereits 2017 geschaffen. Im laufenden Jahr sollten im Rahmen eines Pilotprojekts eigentlich bereits 400 bis 500 Arbeitskräfte aus Georgien in der Erntesaison in deutschen Betrieben arbeiten. Aufgrund der Corona-Pandemie habe der Beginn der Vermittlung aber verschoben werden müssen.
Derweil verhandele die Bundesagentur für Arbeit (BA) mit weiteren Drittstaaten, um Vermittlungsabsprachen für eine Saisonarbeit in Deutschland abzuschließen. Zu diesen Ländern zählten Albanien, Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien und Moldawien. Es sei offen, ob es mit diesen Ländern zu Vermittlungsabsprachen kommen werde, schreibt die Regierung.
Auch die Arbeitsverwaltung der Ukraine habe sich bisher nicht abschließend positioniert. Mit Montenegro seien weitere Verhandlungen aufgrund des dortigen saisonalen Bedarfs voraussichtlich nicht zielführend, und mit Serbien würden auf Wunsch der dortigen Regierung vorerst keine weiteren Verhandlungen stattfinden.
Unterdessen dürfte sich nach Einschätzung der Bundesregierung der Arbeitsaufwand der Obstbauern mit dem für 2024 angepeilten Glyphosat-Ausstieg erhöhen, weil dann das Unkraut hauptsächlich mechanisch bekämpft werden müsse.
Mit Blick auf den gesamten Pflanzenschutz für gartenbauliche Kulturen seien darüber hinaus zurzeit 162 Indikationslücken bekannt, davon 112 im Gemüsebau, 44 im Obstbau und sechs im Zierpflanzenbau. Die Lückenindikationen beträfen vor allem Insektizide, davon 60 im Gemüsebau und 38 im Obstbau, gefolgt von den Fungiziden mit 40 Indikationen im Gemüsebau.