Die Ferkelpreise sind abgestürzt. Die Unsicherheit bremst die Einstallbereitschaft. Außerdem werden etliche Mastplätze aktuell verspätet geräumt. Sauenhalter, die eine feste Mästeranbindung haben, kommen hier noch am besten durchs Loch. Immerhin sorgen Koppelgeschäfte dafür, dass nicht als zu viele Mastställe leer bleiben. „Ich stalle Ferkel ein, wenn Du mir die Schlachtschweine abnimmst“, lautet oftmals der Deal.
Ferkelerzeuger sind deshalb erleichtert, dass Tönnies in Rheda-Wiedenbrück wieder schlachten darf. Bis sich die Ferkelvermarktung normalisiert hat, wird es aber dauern. Dennoch dürften sich die Ferkelpreise nun schnell stabilisieren, denn die Notierung sind ja schon auf Herbstniveau. Außerdem wären Einstalltiere unter normalen Bedingungen wohl knapp. Und mittelfristig geht das inländische Angebot an Ferkeln sogar noch schneller zurück als in den Vorjahren, sagen Experten.
Selbst wenn man nur den bisherigen Strukturwandel fortschreibt, steige der Importbedarf erheblich, meint Heribert Breker von der Landwirtschaftskammer NRW. „Nach meine Berechnungen fehlen 2030 rund 16 Mio. Ferkel in Deutschland“, sagt er.