Die Ferkelnotierungen treten auf der Stelle. Obwohl das Angebot an Einstalltieren eher klein ausfällt, konnten sich die Preise nach leichtem Aufwind zum Jahreswechsel nicht mehr verbessern. Normalerweise sind Ferkel zu dieser Jahreszeit gesucht, weil Mäster mit diesen Tieren im April am Markt sind und deutlich bessere Preise erwarten.
Doch viele Schweinehalter sind frustriert. Neben den schlechten Preisen bremsen die hohen Futterkosten die Einstalllaune. „Solange die Stimmung so schlecht ist, wird es mit höheren Ferkelnotierungen schwierig bleiben“, glaubt ein Erzeugervertreter.
Klar ist aber auch: Sobald die Zuversicht zurückkehrt, wird es mit den Ferkelpreisen schnell nach oben gehen. „Mäster wollen die Ferkel dann am liebsten sofort haben“, berichtet ein Viehhändler aus Erfahrung.
Für bald steigende Ferkelpreise spricht zudem, dass das Angebot in Deutschland immer weiter zurückgeht. Laut der letzten Viehzählung vom November 2021 hat Deutschland im Vergleich zum Vorjahr über 7% der Sauen verloren. Bei den Jungsauen ist der Bestand sogar zweistellig eingebrochen.
Dabei dürfte der Bedarf an deutschen Ferkeln eher steigen. Nachdem Rewe, Aldi und Lidl angekündigt haben, künftig bei Schweinefleisch auf 5xD zu setzen, dürften etliche Mäster auf heimische Ferkelherkünfte umschwenken. „Bei 5xD stehen wir am Anfang einer Entwicklung, von der deutsche Landwirte hoffentlich profitieren“, sagt Heribert Qualbrink von Westfleisch. Das könnte zu einem kleinen Wettbewerbsvorteil für deutsche Sauenhalter werden.
Kurzfristig hilft das natürlich nicht. Hier könnte endlich günstigeres Futter die Ferkelpreise stützen. „Billigeres Futter hebt die Einstallbereitschaft“, erklärt ein Ferkelhändler.