Nach den ASP-Funden war der Schweinemarkt in Schockstarre. Das ist Gift für die Ferkelnotierungen. Durch die unsicheren Preisaussichten ist die Einstallbereitschaft rapide gesunken. Hinzu kommt, dass etliche Mäster ihre Ställe derzeit nur verspätet räumen können, weil der Verkauf der Schlachttiere stockt. Das sorgt nun auch für einen Stau im Flatdeck und fallende Ferkelpreise. Die Notierungen stehen Mitte September so tief wie zuletzt vor zwei Jahren.
Damit fällt den Mästern das Einstallen schon wieder leichter. Ob damit aber der Boden erreicht ist, muss sich zeigen. „Ich habe viele Kunden, die unsicher sind und noch zögern“, berichtet ein Ferkelhändler. Entscheidend sei, dass sich der Markt insgesamt wieder stabilisiert. Saisonal gesehen müssten die Ferkelnotierungen ihren Tiefpunkt bald erreicht haben. „Ab November ziehen die Preise normalerweise wieder an“, erklärt ein Marktexperte. Allerdings sind es bis dahin noch ein paar Wochen.
Für eine Trendwende spricht, dass das Angebot an deutschen Einstalltieren nun noch schneller sinken dürfte als ohnehin schon. Neben den rechtlichen Nackenschlägen, wie Kastrationsdebatte und höheren Haltungsvorgaben, kommt nun auch noch der ASP-Tiefschlag hinzu.„Betriebe ohne Nachfolger oder mit großem Investitionsbedarf ziehen nun die Reißleine“, befürchtet ein Berater. Er rechnet damit, dass die Zahl der Ferkelerzeuger 2020 deutlich sinkt.